Das Jahr 2014 brachte der Berliner Hotelbranche weitere Rekorde. Mit 28,7 Millionen Übernachtungen ist das vergangene Jahr das beste aller Zeiten gewesen – ein Ende der Entwicklung ist, nach Ansicht der Experten, nicht in Sicht.

Hotels und Herbergen – die Zahlen

Erfasst werden alle 134.399 Betten, die derzeit in Herbergen und Hotels angeboten werden. Die Privatzimmer sind in dieser Statistik jedoch nicht enthalten, dürften aber einen ähnlichen Anstieg verzeichnen. Die 28,7 Millionen Übernachtungen teilen sich auf 11,9 Millionen Besucher auf, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 6,5% bei den Übernachtungen und 4,8% bei den Besuchern entspricht.

Ein mondäneres Publikum

Der größten Anstieg konnte unter den ausländischen Besuchern verbucht werden. Hier kamen im letzten Jahr 4,5 Millionen Besucher auf 12,5 Millionen Übernachtungen, was einem Anstieg von 5,2% und 8,1% entspricht. Neben dem „Teppich der Ereignisse“, wie Experte Burkhard Kieker die vielen großen und kleinen Events der Stadt nennt, liegt der Anstieg auch an der erhöhten Anzahl von Konferenzen und ähnlichem. Der Regierende Bürgermeister Müller beschreibt die Situation sichtlich zufrieden: „Die Welt möchte so gern bei uns tagen, dass wir mit den Kapazitäten kaum hinterher kommen.“ Um dem gerecht zu werden, eröffnet das Estrel-Hotel zum Beispiel in diesem Jahr noch einen größeren für Tagungen ausgelegten Anbau und auch Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer schreibt in einer Pressemitteilung: „Wir werden alles unternehmen, um mit vereinten Kräften den Standort Berlin für zukünftige Kongresse zu rüsten.“

Die neuen Ziele

Da Berlin seine eigenen Ziele seit der Gesamtberliner Erfassung 1992 mit 7,9 Millionen Übernachtungen jährlich übertrifft, ist ein vergleichender Blick über die Landesgrenzen erlaubt. Deutschlandweit zieht Berlin fast so viele Besucher an wie das gesamte Bundesland Hessen mit all seinen Metropolen. Im europäischen Vergleich ist das nächste Ziel Paris mit seinen derzeit 36 Millionen Übernachtungen. Führende Metropole in dieser Hinsicht ist aber nach wie vor London mit 53 Millionen Übernachtungen pro Jahr.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

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