In Berlin wird Carsharing immer beliebter. Viele Menschen verzichten auf ein eigenes Auto und teilen sich Fahrzeuge mit anderen Berlinern. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn das Carsharing bietet eine Reihe an Vorteilen. Dieser Artikel erläutert, von welchen Vorteilen Carsharing-Nutzer profitieren und welche Nachteile das Prinzip hat.
Die Vorteile des Carsharings
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um in Berlin mobil zu sein. Neben den öffentlichen Verkehrsmitteln ist vor allem das Carsharing eine beliebte Fortbewegungsmethode in der Hauptstadt, denn es bietet eine ganze Reihe an Pluspunkten:
1. Die Anschaffungskosten für ein Auto entfallen
Es ist teuer, sich ein neues Auto zu kaufen. Ein Kompaktwagen kostet meist um die 20.000 Euro. Derartige Kosten spart man sich dank Carsharing komplett. Nutzer müssen nur einen niedrigen Mitgliedsbeitrag sowie die Gebühren für die Fahrzeugnutzung zahlen.
2. Das Auto wird optimal ausgelastet
Viele Berliner überlegen, wie sie ohne Auto in der Hauptstadt von A nach B kommen, weil sie ein eigenes Auto kaum nutzen würden. Tatsächlich steht ein Fahrzeug im Privatbesitz durchschnittlich 23 Stunden am Tag still. Die Fixkosten sind aber dennoch hoch. Beim Carsharing ist das anders, weil die meisten Autos gut ausgelastet und daher ständig unterwegs sind.
3. Die Fixkosten werden gesenkt
Apropos Fixkosten: Auch diese lassen sich dank Carsharing senken. Versicherung, Steuern, Reparaturen, Wartung und Wertverlust – all diese Kosten, die je nach Fahrzeug zwischen 150 bis 500 Euro im Monat liegen, zahlt ein Autobesitzer normalerweise allein. Beim Carsharing hingegen werden die Kosten auf alle Nutzer verteilt, sodass sie viel geringer ausfallen.
4. Kein Stress mit Reparaturen und TÜV
Wer ein Auto hat, muss sich um Wartung und Inspektion selbst kümmern. Beim Carsharing übernimmt diese Aufgabe der Anbieter. Falls ein Auto in der Werkstatt ist, können Carsharing-Nutzer einfach auf ein anderes Modell zurückgreifen, sodass sie sich auch nicht um ein Ersatzfahrzeug kümmern müssen.
5. Carsharing-Autos sind modern
Der Fuhrpark eines Carsharing-Anbieters muss ständig erneuert werden, da die Autos fast permanent in Gebrauch sind. Die Pool-Fahrzeuge sind daher meist technisch auf dem neusten Stand. Dieses Privileg hat man mit einem eigenen Auto nicht, welches man wenigstens ein paar Jahre fährt.
6. Carsharing spart Platz auf Parkplätzen und in Parkhäusern
Beim Carsharing ist es so, dass sich rechnerisch 15 bis 20 Personen ein Auto teilen. Das hilft in der engen Innenstadt Berlins, viel Platz zu sparen. Da das Parken in Berlin oft ein Problem darstellt, weil viele Parkplätze und Parkhäuser zu Stoßzeiten überfüllt sind, ist das ein wesentlicher Vorteil.
Ein paar Nachteile gibt es auch
Leider hat das Carsharing auch einige Nachteile. So muss man beispielsweise häufig eine recht hohe Selbstbeteiligung zahlen, wenn man einen Verkehrsunfall verursacht hat. Hier gilt es, sich vorab genau über die Tarife zu informieren. Weitere wesentliche Nachteile sind:
Carsharing-Auto oder -Leihstationen sind mitunter weit weg
Um Carsharing effektiv nutzen zu können, muss man relativ flexibel sein. Nicht immer ist das nächste verfügbare Fahrzeug oder die nächste Leihstation direkt um die Ecke, sodass man erst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Leihfahrzeug kommen muss. Bei großer Nachfrage kann es auch vorkommen, dass das Wunschauto nicht mehr verfügbar ist.
Für Pendler kommt Carsharing nicht in Frage
Braucht man für seinen täglichen Berufsweg ein Auto, ist es besser, mit dem eigenen Wagen, einem Mietauto oder einer privat organisierten Fahrgemeinschaft zu fahren. Bei Carsharing erfolgt die Abrechnung nämlich auch über die Dauer der Nutzung. Während der Arbeit steht das Auto zwar nur auf dem Parkplatz, Nutzungsgebühren fallen aber dennoch an. Die Kosten wären also unnötig hoch.
Eventuelle Bußgelder sind teurer
Wer mal falsch parkt oder zu schnell fährt, der kann beim Carsharing mit höheren Kosten rechnen. Neben dem eigentlichen Bußgeld kommt beim Carsharing nämlich oft noch eine Service- oder Bearbeitungsgebühr hinzu. Das belastet das Budget zusätzlich.
Echte Autofans sind mit Carsharing oft unzufrieden
Carsharing spricht vor allem die Personen an, die ein rationales Verhältnis zu ihrem Auto haben – es also als reines Verkehrsmittel betrachten. Wer sein Fahrzeug hingegen als Statussymbol sieht oder hobbymäßig gerne daran herumbastelt, sollte sich auch in Zukunft lieber ein eigenes Auto finanzieren.
Die klassische Autovermietung als Alternative zum Carsharing
Wer sich weder ein eigenes Auto kaufen noch auf Carsharing zurückgreifen möchte, aber trotzdem gerne selbst am Steuer sitzt, kann sich in Berlin auch ganz klassisch ein Auto mieten. In puncto Autovermietung ist das Angebot in Berlin ebenso groß wie die Nachfrage. Demzufolge gibt es auch ein umfangreiches Angebot an Mietwagen-Stationen, wo sich Autofahrer viele verschiedene Mietwagen-Modelle leihen können. Zur Auswahl stehen neben Klein- und Mittelklassewagen auch Fahrzeuge der Oberklasse sowie Sportwagen und Nutzufahrzeuge wie Camper, Kleinbusse und Transporter. Die Autovermietung eignet sich insbesondere für Autofahrer, die über einen längeren Zeitraum ein Auto benötigen oder eine Reise mit dem Auto planen. Auch Pendler sind gut damit beraten, ein Auto zu mieten. Carsharing hingegen ist eher für kurze und spontane Ausflüge geeignet. Auch, wer an einem Tag viele Kilometer mit dem Auto zurücklegen will, wird mit der klassischen Autovermietung die günstigere Wahl treffen.