Wer Berlin besucht, kommt an der Siegessäule beinahe nicht vorbei. Neben dem Brandenburger Tor und dem Fernsehturm ist sie eines der ganz großen Wahrzeichen Berlins und kann neben ihrer goldüberzogenen Statue und der Aussichtsplattform auch mit einer spannenden Geschichte aufwarten. Wir stellen euch das Monument im Detail vor und verraten euch wie der Beiname der Goldelse entstanden ist.
Vom Kriegssymbol zur Touristenattraktion
Auch wenn die Siegessäule heute vor allem ein Touristenmagnet ist, diente sie ursprünglich einem ganz anderen Zweck: Bei ihrer Einweihung im Jahr 1873 sollte sie an drei Kriege erinnern, die Preußen zuvor gewonnen hatte. Damals befand sie sich noch auf dem Königsplatz und wurde erst 1939 an ihren heutigen Standort versetzt und um ein viertes Segment ergänzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Forderungen nach einer Sprengung der Säule auf, die die Briten und US-Amerikanern aber ablehnten. So konnte die Siegessäule erhalten bleiben und ist nun zu einer beliebten Touristenattraktion mitten im Zentrum geworden. Besuchern wird heute eine kleine Ausstellung gezeigt, die die Geschichte des Bauwerks näher erläutert und natürlich kann auch auf die Plattformen nach oben gegangen werden, um einen tollen Blick auf Berlin von Oben zu bekommen.
Wie die Siegessäule zur „Goldelse“ wurde
Berlin ist nicht nur für seine Sehenswürdigkeiten bekannt, sondern auch für die berühmte Berliner Schnauze. Kaum ein bekannter Bau kommt ohne einen (meist wenig schmeichelhaften) Spitznamen aus. Die Siegessäule macht da keine Ausnahme und wird deshalb auch „Goldelse“ genannt. Der Grund dafür ist ganz einfach: Die Skulptur ist tatsächlich vergoldet und wenige Jahre vor der Einweihung des Monuments war ein äußerst beliebter Roman namens „Die Goldelse“ erschienen.
Die Skulptur: Ein Gruß von den alten Römern
Tatsächlich stellt die Statue natürlich nicht etwa die Goldelse dar, sondern etwas sehr viel symbolträchtigeres: Die römische Siegesgöttin Viktoria, die sich auch in Preußen großer Beliebtheit erfreute. Adlerflügel, Lorbeerkranz und Speer sollten für Sieg und Ruhm stehen. Die über 8 Meter hohe Statue wurde aus Bronze erbeuteter Kanonen gegossen und im Anschluss vergoldet.
Die Aussichtsplattform der Siegessäule
In luftiger Höhe, zu den Füßen der Victoria, befindet sich eine Aussichtsplattform. Wer sie betreten möchte, sollte allerdings ein wenig Ausdauer mitbringen: Die enge Wendeltreppe im Inneren der Säule umfasst ganze 285 Stufen. Wer die Mühe auf sich nimmt, wird dafür aber mit einem beeindruckenden Ausblick aus 55 Metern Höhe belohnt. Dabei kann vor allem der umliegenden Tiergarten, das Schloss Bellevue und auch das Brandenburger Tor begutachtet werden.
Die Siegessäule besuchen
Die Siegessäule hat beinahe das ganze Jahr über geöffnet – lediglich am 24. Dezember bleibt sie geschlossen. Der Eintritt kostet 3 Euro (ermäßigt 2,50 Euro). Wie lange genau die Siegessäule geöffnet ist, hängt von der Saison ab:
Sommersaison (1. April bis 30. Oktober):
- Mo – Fr von 9:30 Uhr bis 18:30 Uhr
- Sa – So von 9:30 Uhr bis 19 Uhr
Wintersaison (1. November bis 31. März)
- täglich von 9:30 Uhr bis 17:30 Uhr
Anfahrt zur Goldelse
Die Siegessäule befindet sich am Großen Stern bzw. der Straße des 17. Juni. Damit ist sie zwar zentral gelegen, die Suche nach Parkplätzen könnte sich aber als schwierig gestalten. Einfacher ist es, mit dem öffentlichen Nahverkehr anzureisen: Die S-Bahn-Haltestelle „Bellevue“ sowie die U-Bahn-Haltestelle „Hansaplatz“ liegen in der direkten Umgebung. Außerdem werden die Haltestellen „Hansaplatz“ und „Großer Stern“ von verschiedenen Buslinien angefahren.