Schloss Charlottenburg

Schloss Charlottenburg

Das Schloss Charlottenburg gehört zu den architektonischen Höhepunkten des gleichnamigen Bezirks und kann auf eine lange Geschichte voller Umbrüche und Neugestaltungen zurück blicken. Das Schloss gilt als die größte und bedeutendste Schlossanlage der einstigen brandenburgischen Kurfürsten. Außerdem nutzten verschiedene preußische Könige und sogar zeitweise der deutsche Kaiser das Schloss in Berlin. Vor allem die tolle Lage direkt an der Spree macht das Schloss auch heute noch zu einem echten Hingucker und einem tollen Ausflugsziel. Wir stellen euch das Schloss Charlottenburg und seine Geschichte ein wenig genauer vor.

Schloss Charlottenburg
Die Frontansicht macht bereits einiges her und es entsteht ein fürstliches Gefühl, wenn man bei Kaiserwetter auf dem Kopfsteinpflaster zum Schloss spaziert.

Das Schloss Charlottenburg als Ausflugsziel

Das Schloss Charlottenburg ist eines der schönsten Ausflugsziele in Berlin und perfekt für einen entspanntes Wochenende als Zeitvertreib geeignet. Auf dem Schlossgelände gibt es zwei prinzipielle Möglichkeiten, um sich umzuschauen. Zum einen können Teile des Schlosses besichtigt werden, womit man einen tollen Einblick in die Historie des Schlosses und seiner Bewohner bekommt. Zum anderen kann die Parkanlage erkundet werden.

Wer möchte, kann verschiedene Teile des Schlosses besichtigen. So lassen sich originalgetreue Räume und Säle anschauen. Außerdem finden sich hochkarätige Kunstsammlungen mit herausragenden Meisterwerken.

Folgende Tickets sind für das Schloss Charlottenburg erhältlich:

  • Ticket Altes Schloss, Besichtigung mit Führung oder Audioguide
    • Preis: 10.00 € oder ermäßigt: 7.00 €
  • Ticket Neuer Flügel, Besichtigung mit Audioguide
    • Preis: 10.00 € oder ermäßigt: 7.00 €

Alle aktuellen Preise und Ausstellung findet man hier: https://www.spsg.de/schloesser-gaerten/objekt/schloss-charlottenburg-altes-schloss/

Die Parkanlage

Darüber hinaus kann man tolle Spaziergänge auf dem Schlossgelände machen und die Parkanlage erkunden. Vor allem in der warmen Jahreszeit ist es hier wunderschön. Die schön angelegten Wege und Parks auf dem Gelände sind dann mit Blumen gesäumt, was ein wahrlich schönes Ambiente erzeugt. Außerdem gibt es rund um das Schloss viel Wasser, was einen Spaziergang noch schöner macht. Sowohl die nahgelegende Spree als auch ein paar angelegte Wasserläufe und ein kleiner See machen die Parkanlage des Schloss Charlottenburg zu einem sehr schönen Ziel für alle Spaziergänger.

Schloss Charlottenburg Wasserblick
In der Parkanlage finden sich schöne Wege zum Erkunden und auch ein eigener kleiner See mit einer schönen Sicht auf das Schloss.

Ein Schloss im Wandel der Zeit

Die Planung des Schloss Charlottenburgs geht auf Johann Arnold Nehring zurück, der wenig später verstarb. Im Anschluss übernahm Martin Grünberg als ausführender Architekt. Nachdem dieser sein Amt niedergelegt hatte, vollendete Andreas Schlüter womöglich die Arbeiten bis zur Eröffnung 1699. Zwei Jahre später übernahm der schwedische Architekt Eosander von Göthe den weiteren Ausbau und verband die flankierenden Hofgebäude mit dem Schloss zur heutigen U-Form.

Zwischen 1709 und 1712 entstand die signifikante Kuppel in der Mitte des Schlossgebäudes, sowie eine Orangerie und Kapelle am Westflügel. Der Thronfolger Friedrich Wilhelm I kümmerte sich wenig um das Schloss und gab das leerstehende Theatergebäude sogar zum Abbruch frei, um eine Schule damit errichten zu lassen.

Der Alte Fritz wiederum pflegte das Andenken an seine schöngeistige und ihm daher nahstehende Großmutter und residierte bis zur Einweihung von Schloss Sanssouci im Schloss Charlottenburg. Hier hielt er seine freimaurerische Hofloge ab und ließ das Schloss von dem Freiherrn von Knobelsdorff im Stil des Rokoko umgestalten.

Die heute noch zu bewundernde endgültige Form erhielt das Schloss Charlottenburg durch den Anbau der kleinen Orangerie sowie des erneuten Baus des Schlosstheaters unter Friedrich Wilhelm II. Sein Nachfolger veränderte hingegen nur wenig an dem Schloss und ließ lediglich nach seinem Exil aufgrund der Napoleonischen Kriege das alte Schlafzimmer der Königin von keinem geringeren als Karl Friedrich Schinkel im klassizistischen Stil neu gestalten. Letzte Erwähnung fand das Schloss im royalen Sinne mit dem siechenden „99-Tage-Kaiser“, der bis zu seinem Tode hier residierte.

Schloss Charlottenburg Rückansicht
Der Blick aus der Parkanlage aufs Schloss Charlottenburg.

Schloss Charlottenburg im 20. und 21. Jahrhundert

Das 20. dürfte nicht das beliebteste Jahrhundert des Schlosses gewesen sein. 1902 wurde das Schlosstheater in einen Möbelspeicher umgewandelt. Im Ersten Weltkrieg dienten große Teile des Gebäudes und angrenzenden Hofes als Lazarett für die vielen Kriegsverletzten. In der Nacht zum 23. November des Jahres 1943 wurde das Schloss von mehreren Bomben getroffen und dabei schwer beschädigt. In der Nachkriegszeit wurde das Schloss allerdings wieder aufgebaut und beherbergte ab 1960 das Staatliche Museum. Im Jahre 2003 eröffnete das Schloss nach einer kompletten Sanierung in altem Prunk wieder und diente dann zwischen 2004 und 2006 als offizieller Sitz des Bundespräsidenten von Deutschland. Dies war notwendig, da das Schloss Bellevue in dieser Zeit saniert wurde. Die endgültige Nutzung steht noch nicht fest, doch wird wohl das geplante Hohenzollernmuseum hier seine Heimat finden. Darüber hinaus können Besucher hier die Porzellan-Sammlung der Königlisch-Preußischen Porzellan Manufaktur (KPM) begutachten.

Sophie Charlotte als Patronin des Schloss Charlottenburgs

Namenspatronin und – wenn man so will – erste Bewohnerin war die schöngeistige und beliebte Fürstin Sophie Charlotte von Hannover (eigentlich Braunschweig und Lüneburg). Sie wurde die Kurfürstin und spätere erste Königin Preußens, nachdem die Vermittlung mit dem Sohn Ludwig XIV in Frankreich scheiterte. Die lieblose Ehe mit dem Kurfürsten Friedrich III, dem späteren König von Preußen Friedrich I, brachte zwar den späteren Thronfolger Friedrich Wilhelm I hervor, war aber ansonsten von großer Distanz geprägt.

Unglücklicherweise wurde die Königin nur 36 Jahre alt und verstarb am 1. Februar des Jahres 1705 bei einem Besuch in Hannover an einer Halsentzündung. Nach ihrem Tod benannte man das Schloss zu ihrem Gedenken um.

Die Anfahrt

Das Schloss ist über die S-Bahn am Bahnhof Westend, sowie mit der U-Bahn am Bahnhof Richard-Wagner-Platz bequem zu erreichen. Mit seiner Lage am Spandauer Damm ist es auch per Auto gut zu erreichen. Allerdings sind die Parkgebühren rund um das Schloss Charlottenburg etwas kostspielig. Parkgelegenheiten gibt es aber genügend.