Die Gärten der Welt

Die Gärten der Welt

Im Osten Berlins, im Bezirk Marzahn-Hellersdorf hat sich seit einiger Zeit ein wundervolles Idyll kunstvoller Grünanlagen etabliert. Es handelt sich um die Gärten der Welt. Wie der Name schon suggeriert, werden hier verschiedene speziell angelegte Gartenanlagen präsentiert. Gegen einen Obolus eröffnet sich eine ausufernde Parkanlage, die mit ihren vielen kleinen und großen Wiesen, schattigen Baumpartien und abgerundeten Wegen, die einzelnen thematischen Gärten miteinander verbindet. Da das Areal zudem noch ausreichend mit Liegestühlen, Bänken, Spielplätzen, diversen Restaurants und Biergärten versehen ist, bietet es für die gesamte Familie ein entspanntes Freizeitprogramm. Wir stellen euch die einzelnen Gärten der Welt im Folgenden genauer vor.

Chinesischer Garten

Aufgrund der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Peking wurde 1994 der „Garten des wiedergewonnenen Mondes“ erbaut. Dabei handelt es sich nicht um den Nachbau eines chinesischen Originals, sondern um eine Neuschöpfung des Pekinger Instituts für klassische Gartenarchitektur, dessen Steine, Skulpturen, Möbel und kostbaren Gehölze ebenfalls aus dem Reich der Mitte nach Berlin verschifft wurden.

Japanischer Garten

Der sogenannte „Garten des zusammenfließenden Wassers“ ist in seiner Entstehung auf die Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Tokyo zurück zu führen. Nachdem Shunmyo Masuno im Jahr 2001 die Planung des Gartens übernommen hatte und in Zusammenarbeit mit der japanischen Botschaft entsprechende Fördermittel erschlossen wurden, konnte zwei Jahre später der Garten mit seinen raffinierten Wasserläufen, Zengärten und dem traditionellen Chaya (Pavillon) eingeweiht werden und erfreut sich seither größter Beliebtheit.

Koreanischer Garten

Durch den Besuch des Souler Bürgermeisters bei Klaus Wowereit im Jahr 2003 entstand die Idee, dem Projekt Gärten der Welt auch einen koreanischen Garten hinzuzufügen. Der „Seouler Garten“ ist aufgrund seiner auf 4.000 Quadratmetern verteilten Höfe, Gewässer, Skulpturen und dem zentralen Pavillon eine beeindruckende Schenkung der Stadt Seoul und eine weitere Perle der Parkanlage – die natürlich besonders zur Kirschblüte zu empfehlen ist.

Balinesischer Garten

Auch diesem Komplex geht eine Städtepartnerschaft voraus, diesmal zwischen Berlin und Jakarta. Dieser exotische Garten ist im Gewächshaus des Erholungsparks angesiedelt und bietet somit auch einen Grund den Park im Winter zu besuchen (viele Gärten sind nicht ganzjährig geöffnet). Er ist nach balinesischen Vorbildern gestaltet und stellt eine typische balinesische Wohnanlage dar, die sich nach den Harmonie-Prinzipien der balinesischen Kultur ausrichtet. Nichtsdestotrotz erscheint einem der „Garten der Drei Harmonien“ wie eine Oase der Erholung, die den anderen Anlagen in nichts nachsteht.

Orientalischer Garten

Einen weiteren Höhepunkt bildet der Orientalische Garten. In Zusammenarbeit des Garten- und Landschaftsarchitekten Kamel Louafi mit dem marokkanischen Gartenhistoriker Mohammed El Fai’z entstand somit dieses kleine „Paradies“, das sich von dem alt-persischen Wort para-deiza für Garten ableitet. Aufgrund der Erwähnung in den Koransuren ist die Gartenkunst zu einem herausragenden Bestandteil der orientalischen Kultur geworden und in diesem beeindruckenden „Garten der Vier Ströme“ verwirklicht.

Christlicher Garten

Um das Konzept eines „runden Tisches“ der Kulturen abzurunden, entstand nach dem Orientalischen Garten die Idee eines europäischen Gartens. Da mit dem chinesischen der Toaismus, dem japanischen der Buddhismus, dem balinesischen der Hinduismus und dem orientalischen der Islam vertreten war, entschied man sich 2007 für einen Christlichen Garten als „Raum der Sprache und des Wortes“, deren Konstruktionen aus christlichen aber auch philosophischen Texten für interessante Lichtspiele sorgen und ganzjährig zu besuchen sind.

Und vieles mehr…in den Gärten der Welt

Damit hat sich aber das Programm der Gärten der Welt noch nicht erschöpft. Denn neben diesen Hauptattraktionen gibt es auch noch einen Renaissancegarten, einen Irrgarten, einen Rosengarten sowie einen Staudengarten, die allesamt von unzähligen Springbrunnen und Wasserspielen überzogen sind.

Öffnungszeiten und Tickets

Die Gärten der Welt sind täglich von 9:00 bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Die Eintrittspreise variieren je nach Jahreszeit. Im Sommer liegt der Preis bei 7€ für einen Erwachsenen und im Winter kann man mit 4€ Eintritt rechnen. Wer alle Gärten an einem Tag sehen möchte, der sollte ausreichend Zeit mitbringen. Wer häufiger mal in den Gärten der Welt vorbeischauen möchte und so in Ruhe alle Gärten in Ruhe kennenlernen mag, der sollte vielleicht über ein Jahresticket nachdenken. So kann man auch zu verschiedenen Höhepunkten immer wieder vorbeischauen. Ein vollständige Übersicht findet Ihr auf der Webseite der Anlage.

Die Seilbahn bringt ein neue Perspektive

Im Rahmen der IGA 2017 (Internationale Garten Ausstellung) wurde auch eine Seilbahn in Betrieb genommen, die eine ganz neue Perspektive auf die Gärten der Welt ermöglicht. Nun können Besucher bei einer Fahrt von der U-Bahnstation Kienberg bis zum Haupteingang der Gärten auch von Oben auf die Anlage schauen. Ein faszinierendes Erlebnis für Jung und Alt. Das Kombiticket, das die Nutzung der Seilbahn und Eintritt zu den Gärten der Welt gewährt ist für 9,90€ zu haben (Stand Januar 2018).

Anfahrt zu den Gärten der Welt

Die Gärten der Welt können am leichtesten mit der U5 erreicht werden. Einfach bis zur Station Kienberg – Gärten der Welt fahren und dann mit der Seilbahn fahren. Die Nutzung der Seilbahn ist zwar kostenpflichtig, doch in Kombination mit dem Eintritt ist das noch im Rahmen. Alternativ fährt vom S-Bahnhof Mehrower Allee (S7) die Buslinie 197 zu den Gärten. Wer mit dem Auto anreisen möchte, muss auf einen Parkplatz hoffen, was nicht immer einfach ist.