Staatsoper Berlin Unter den Linden

Staatsoper Berlin Unter den Linden

Das wohl bedeutendste Opernhaus Berlins ist die Staatsoper. Sie befindet sich Unter den Linden in direkter Nachbarschaft zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten in Berlin. Wir stellen hier die Staatsoper Berlin, die Geschichte des Hauses und vieles mehr vor.

Die Staatsoper Berlin – Ein Denkmal der Aufklärung

Nach gerade mal einem Jahr im Amt konnte Friedrich II. bereits im September 1741 die Grundsteinlegung der heutigen Staatsoper Berlin feiern. An dem gesamten Konzept der Staatsoper kann man die aufklärerische Sturm- und Drangzeit des jungen Regenten ablesen. Vor allem ist die Platzwahl bemerkenswert. Der preußische König ließ das Gebäude auf einem Festungsgelände an der Allee „Unter den Linden“ platzieren und durchbrach damit die europäische Gewohnheit, das Theater auf dem Schlossgelände zu errichten. Dadurch war der Grundstein für das erste eigenständige Theatergebäude Europas gelegt. Architektonisch ließ der beauftragte Knobelsdorff die Oper nach den Prinzipien des Palladianismus gestalten. Als dann am 7. Dezember 1742 die Königliche Hofoper eingeweiht wurde, sah ganz Europa erstaunt auf diesen jungen König, der den Ideen der Aufklärung Geltung verschaffte.

Kulturblüte und Feuersturm

Nur 44 Jahre nach seiner Eröffnung wurde das Opernhaus bereits wieder umgebaut. Friedrich Wilhelm II. beauftragte dafür allerdings keinen geringeren als den späteren Architekten des Brandenburger Tor, Carl Gotthard Langhans. Im 19. Jahrhundert vereinten sich das Nationaltheater und die Königliche Staatsoper und bildeten unter dem Namen Königliche Schauspiele die Basis für das aufblühende Kulturleben.

Große Namen waren in der Folgezeit an Projekten in den beiden Häusern beteiligt, so übernahm zum Beispiel Felix Mendelssohn Bartholdy die Leitung der Sinfoniekonzerte. Doch in der folgenschweren Nacht zum 19. August des Jahres 1843 brannte das Opernhaus bis auf die Grundmauern ab. Der amtierende König Friedrich Wilhelm IV. beschloss allerdings den sofortigen Wiederaufbau und konnte ein gutes Jahr später schon wieder die Uraufführung der Oper Die lustigen Weber von Windsor bewundern.

Den Neuaufbau leitete diesmal Carl Ferdinand Langhans, der Sohn des oben genannten Architekten, und vergrößerte dabei den Zuschauerraum auf imposante 1.800 Sitzplätze. Auch dem Erfolg des Opernhauses tat die Feuerpause keinen Abbruch. Zunehmend kamen bedeutende Musiker nach Berlin und wurden auf das Opernhaus aufmerksam, vor allem die Ernennung von Richard Strauss zum Hofkapellmeister begünstigte diese Entwicklung.

Die Staatsoper Berlin im 20. Jahrhundert

Das letzte Jahrhundert begann für das Opernhaus mit einer Umbenennung und so hieß es fortan Staatsoper Berlin – Unter den Linden. In der Zeit des Nationalsozialismus unterstand das Haus dem Ministerpräsidenten Hermann Göring, was zur Folge hatte, dass alle jüdischen Mitarbeiter aus dem Haus gedrängt wurden. Das hielt den damaligen Dirigenten Wilhelm Furtwängler aber nicht davon ab, jüdische Musiker in seiner eigenen Wohnung zu verstecken. Am 10. April 1941 wurde die Staatsoper von Bombeneinschlägen zerstört – doch im Gegensatz zu den meisten Häusern in Berlin befahl Hitler den sofortigen Wiederaufbau, so dass am 12. Dezember 1942 das Haus wiedereröffnet wurde. Am 3. Februar 1945 wurde die Oper jedoch abermals durch Bomben zum Großteil zerstört. Der nunmehr dritte Wiederaufbau wurde 1951 beschlossen und am 4. September 1955 wurden Die Meistersinger aus Nürnberg zur Neueröffnung aufgeführt.

 

Anfahrt

Die Staatsoper Berlin liegt wie eh und je auf der kürzesten Verbindung zwischen dem Brandenburger Tor und der Museumsinsel, auf der Allee Unter den Linden. Sie liegt damit in fußläufiger Entfernung der Bahnhöfe Friedrichstraße, Unter den Linden sowie Hackescher Markt. Außerdem fahren viele Busse direkt zur Haltestelle vor der Staatsoper Berlin.