Deutsches Theater Berlin

Deutsches Theater Berlin

Einige Bühnen der deutschen Theaterlandschaft lohnen sich schon, um ihrer selbst willen besucht zu werden – das Deutsche Theater Berlin ist sicherlich eine davon. Das Theater verteilt sich auf zwei nebeneinander stehenden Gebäuden, dem Deutschen Theater (kurz DT genannt) und den Kammerspielen.

Vom Possentheater zur bildungsbürgerlichen Bühne

Bereits im Jahre 1850 vom Architekten Friedrich Wilhelm Deichmann erbaut, war es dazu gedacht, den Berlinern möglichst volksnahe Possen- und Lustspiele darzubieten. Zu seiner Eröffnung bot das Theater Raum für 600 Zuschauer und hieß zunächst Friedrich-Wilhelm-Städtisches Theater. Schon zehn Jahre nach seiner Eröffnung erweiterte sich das Programm auf die Aufführung von Operetten und ab den 80er Jahres des 19. Jahrhunderts bekam das Theater auch einen bildungsbürgerlichen Anspruch. Der Schriftsteller und Theaterkritiker Adolph L’Arronge gründete mit einigen wohlhabenden Schauspieler das Deutsche Theater, welches sich inhaltlich mit der Verbindung von beliebten Stücken mit klassischen Stoffen befasste und örtlich das Gebäude des Friedrich-Wilhelm-Städtischen Theaters als seine neue Bühne übernahm.

Eröffnung der Kammerspiele

1905 übernahm der bereits als Schauspieler engagierte Max Reinhardt das Haus und kaufte es im darauffolgenden Jahr. Des Weiteren ließ er den, ebenfalls 1850 vom Architekten Deichmann neben dem Theatergebäude erbauten Ballsaal zum Theater umbauen und 1906 als Kammerspiele eröffnen, um einen Ort für die modernen Dramatiker zu schaffen. Reinhardt leitete das Haus bis 1932 und wurde von Heinz Hilpert bis zu seiner Schließung im Jahr 1944 abgelöst. Doch selbst in den Zeiten des Nationalsozialismus blieb sich das Theater seiner humanistisch-klassischen Ausrichtung treu.

Von der Nachkriegszeit zur Wende

Gustav von Wangenheim, ein Aristokrat und Kommunist, eröffnete das Haus nach den Kriegswehen bereits wieder am 7. September 1945 mit Lessings Klassiker Nathan der Weise. Die Berliner, auch kulturell durch die letzten Jahre ausgehungert, standen sogar bis auf die Straßen nach Karten an. Von 1949 bis 1954 beherbergte das Haus auch das berühmte Berliner Ensemble Bertolt Brechts unter der Leitung von Helene Weigel. Dadurch gehört die Uraufführung von Brechts Mutter Courage und ihre Kinder noch heute zu den größten Theaterereignissen, welche das Haus erlebte. Die oft wechselnden Intendanten der Folgezeit hatten mal mehr, mal weniger Konflikte mit den Kulturverantwortlichen des Zentralkomitees der SED auszufechten, was wohl auch dazu führte, dass sich viele Schauspieler des DT 1989 an den Massenprotesten der Wendezeit beteiligten.

Das Deutsche Theater der Gegenwart

Die beiden Bühnen, Kammerspiele und Deutsches Theater, erreichten nach der Wiedervereinigung mehrere große Erfolge und zählen nunmehr wieder zu den bedeutendsten Theater-Bühnen Deutschlands. Vor allem seit der Jahrtausendwende wurden dem Deutschen Theater eine ganze Reihe von Auszeichnungen zu teil, so wurde es, neben Preisen für Schauspieler und Inszenierungen, auch in den Jahren 2005 und 2008 zum Theater des Jahres gewählt. 2006 wurde im Foyer der Kammerspiele, die selbst 230 Zuschauer Platz bieten, die Box eröffnet: eine kleine Bühne, die für ungefähr 80 Besucher ausgelegt ist. Somit verbergen sich hinter dem Namen Deutsches Theater heute nunmehr drei Bühnen von unterschiedlicher Größe, die sich das Programm thematisch untereinander aufteilen. Der Erfolg des Theaters ist seit dem Jahr 2001 mittlerweile auch weltweit bekannt, was allein über 200 Gastspiele in Europa, Südamerika, Japan und den USA bezeugen.

Lage und Anfahrt

Die Gebäude des Deutschen Theaters stehen in der Schumannstraße 13 im Berliner Bezirk Mitte. Dadurch ist es unweit des S-und-U-Bahnhofes Berlin Friedrichstraße gelegen und mit der U-Bahnlinie 6, den S-Bahnlinien 2, 25, 5, 7 und 75 sowie den jeweiligen Regional-Bahnen der Deutschen Bahn zu erreichen. Darüber hinaus liegt es in kurzer Entfernung zum Bahnhof Oranienburger Tor (Tram M1 und M6 sowie U-Bahnlinie 6) und verfügt auch über eine unmittelbare Bushaltestelle der Linie 147. Besucher, die mit dem eigenen Auto anfahren, können das Parkhaus des Aparthotels gegen Vorlage der Eintrittskarte nutzen.