Die Berliner Philharmonie

Die Berliner Philharmonie

Die Berliner Philharmonie gehört mit seinem Konzerthaus zu den Höhepunkten des Berliner Kulturforums. Mit seiner modernen Architektur bietet es eine ungewohnte Perspektive und einen beeindruckenden Klang. Das lässt sich auch über den kleineren Anbau, den Kammermusiksaal, berichten. Wir stellen euch die Philharmonie genauer vor.

Die Berliner Philharmoniker

Die Geschichte der Philharmoniker reicht ins Jahr 1882 zurück. Bereits sechs Jahre nach dieser Gründung bekamen sie auch ihren ersten festen Sitz für ihre Konzerte. Dazu wurde eine ehemalige Rollschuhbahn, die wohl grad aus der Mode kam, zu einem bestuhlten Konzerthaus umgebaut. Somit hieß die erste Adresse: Bernburger Straße 22a/23 und lag im Bezirk Kreuzberg. Im Zweiten Weltkrieg fiel jedoch auch die alte Philharmonie den Luftangriffen zum Opfer und so spielten die Philharmoniker übergangsweise in verschiedenen Stätten. Anfang der 60er Jahre entstand dann die Idee des Berliner Kulturforums und mit ihm auch einen neue Philharmonie. Bis heute ist das 1963 eingeweihte Konzerthaus die Heimstätte der Berliner Philharmoniker.

Das Gebäude – „Zirkus Karajan“

Das Gebäude wurde innerhalb von drei Jahren nach den Plänen von Hans Scharoun erbaut. Dabei geht es nicht nur in der Außenarchitektur neue Wege als Konzerthaus. Auch die Innenraumgestaltung, die in Zusammenarbeit mit dem Akustiker Lothar Cremer konzipiert wurde, zeigt ein völlig neues Verständnis für den Aufbau eines Konzerthauses. Im Gegensatz zu der herkömmlichen Trennung von Bühne und Zuschauerraum ist in der Philharmonie die Bühne leicht zentral angelegt und von asymetrisch aufgebauten Zuschauerblöcken umgeben. Die Anordnung der Sitzblöcke bietet eine gleichmäßige und lückenlose Sicht von allen 2440 Sitzen des Saales.

Bei Hörproben während der Bauarbeiten stieß man noch auf akustische Probleme und arbeitete in der Folge einige Änderungen aus. So wurde unter den Sitzen schallabsorbierende Polsterungen installiert und in der Mitte des Saales große Segel von der Decke gehangen – um genau zu sein: parabolisch-hyperboloid geformte Reflektoren.

Somit bietet der Saal eine hervorragende Raumakustik, die beinahe perfekt an die mittlere Nachhallzeit von wohlklingend empfundener Musik angepasst ist. Dazu schafft der Saal die Möglichkeit den Musikern aus allen Perspektiven über die Schulter beziehungsweise auf die Finger zu schauen.

Die Manegen-artige Anordnung des Saales sowie die von außen zelthafte Form verschafften dem Haus auch den Beinamen „Zirkus Karajan“, was auf den langjährigen Dirigenten der Philharmonie, Herbert von Karajan, zurück geht.

Der Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie

Auf Grundlage der ursprünglichen Pläne Hans Scharouns entstand neben der Philharmonie zwischen 1984 und 1987 der Kammermusiksaal. Die Ausführung übernahm der Architekt Edgar Wisniewski. Architektonisch hielt er sich dabei, innen wie außen, an die Vorgaben der Philharmonie. Der Saal bietet insgesamt 1180 Zuschauern Platz und ist die Heimstätte verschiedener Kammermusik-Gruppen.

Das Berliner Kulturforum – Anfahrt

Die Berliner Philharmonie sowie der Kammermusiksaal als Aushängeschild des Berliner Kulturforums liegen unweit des Potsdamer Platzes. Damit liegt das Gebäude in direkter Nachbarschaft zur Staatsbibliothek, der Neuen National- sowie der Gemäldegalerie, als auch dem Musikinstrumenten- sowie Kunstgewerbe-Museum. Mitten durch das Forum führt die Bundesstraße 1. Wer zur Philharmonie gelangen möchte, kann am leichtesten bis zum Potsdamer Platz fahren und dann einen der vielen Busse nutzen oder ein paar Minuten zu Fuß gehen.