Vom 22. Januar bis 27. Januar findet das diesjährige Sechs-Tage-Rennen von Berlin im Velodrom an der Landsberger Allee statt. Eine knappe Woche spannender Rennen und ausgelassener Freude erwartet die Besucher.

Das Rennen der besonderen Art

Bereits seit 1909 fahren die Radrennfahrer in der „elliptischen Tretmühle“, wie der Journalist Egon Erwin Kisch das Berliner Sechs-Tage-Rennen einst beschrieb. Anfangs noch in den Ausstellungshallen am Zoo, zog es zwei Jahre später in den Sportpalast um, wo es seine großen Zeiten in den Goldenen 20er Jahren erlebte. Zwischen 1934 und 1949 fand kein Rennen in Berlin statt. 1973 wurde der Sportpalast abgerissen und das Rennen zog in die Deutschlandhalle bis es 1999 in seinen heutigen Ort, dem Velodrom, umzog. An dieser Stelle fanden bereits in der DDR in der damaligen Werner-Seelenbinder-Halle Sechs-Tage-Rennen statt.

Sehen und Gesehen werden

Bei dem Berliner Sechs-Tage-Rennen handelt es sich um ein Spektakel, das weit über die Spannung eines Radrennens hinausgeht. Schon seit jeher ließen sich die Stars und Sternchen auf den Tribünen blicken – von Max Morlock bis Vitali Klitschko fanden sich vor allem erfolgreiche Boxer unter den Zuschauern und gaben häufig auch den Startschuss. Zuletzt feierte Erik Zabel seinen Abschied vom aktiven Radsport bei dem beliebten Rennen.

Die 104. Auflage der „Sixdays“

Mit einer langen Unterbrechung im Nationalsozialismus und häufig aufgrund großer Beliebtheit doppelten Jahrgängen in den Dekaden zuvor, trägt das Berliner Sechs-Tage-Rennen in diesem Jahr seine 104. Auflage aus. Damit ist es das am häufigsten ausgetragene Sechs-Tage-Rennen der Welt und mit seinen Zuschauerströmen, allein im letzten Jahr fanden über 75.000 den Weg ins Velodrom, ist es auch das besucherstärkste weltweit. Auch der Weltrekord von 4544,2 km wurde 1924 in Berlin aufgestellt – allerdings fuhr man damals noch als Zweier-Team tatsächlich sechs Tage zu je 24 Stunden.

Das Velodrom liegt direkt am Tram- und S-Bahnhof Landsberger Allee und ist somit  leicht für jedermann zu erreichen.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

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