Seit einer Woche werden den Fahrgästen der U-Bahnlinie U2 die Ansagen von verschiedenen Größen des Show-Business angesagt. Dabei wurden Schauspielern, Sänger, RBB-Moderatoren und ähnlichen jeweils eine spezielle Station zugewiesen. Die Aktion ist der Auftakt einer Reihe, die vom RBB Radio Berlin 88,8 initiiert wurde.

Viele bekannte Stimmen

Nach einer kurzen Vorstellung sagen die Prominenten ihre Station in ihrer ganz eigenen Interpretation an. Unter den Stimmen für die 29 Stationen der U2-Linie finden sich zum Beispiel Frank Zanders rauchiger Bass für die „Klosterstraße“ und Anastacias wispernde „Stadtmitte“. In seiner witzelnden Art verkündet Otto Walkes den „Sophie-Charlotte-Platz“, während die „Eberswalder Straße“ von Franziska van Almsick angesagt wird. Didi Hallervorden stellt den Bahnhof „Mohrenstraße“ vor, was für einige Aufregung aufgrund seiner Blackface-Debatte des letzten Jahres sorgte. Durchaus unbekannt dürfte die Stimme vom „Hausvoigteiplatz“ klingen, denn dabei handelt es sich um Sigrid Evelyn Nikutta, die BVG-Chefin.

Wie geht’s weiter?

Die prominenten Stimmen werden noch bis zum 28. Februar zu hören sein. Derzeit läuft ein Wettbewerb beim RBB, bei dem sich die Berliner mit einer ganz persönlichen Geschichte zu einem der Bahnhöfe melden können. Wer dazu noch eine gute Stimme und etwas Glück hat, kann seine eigene Ansage gewinnen. Diese werden dann ab dem 1. März in der U-Bahn zu hören sein.

Sonderzug nach Pankow

Zusätzlich werden unter den Teilnehmer noch Karten für eine ganz besondere U-Bahnfahrt verlost. Am 26. März wird Udo Lindenberg zusammen mit zwei Band-Kollegen in der U2-Linie ein fahrendes Konzert geben – ein Sonderzug nach Pankow, das nach der Erweiterung im Jahr 2000 auch die Endhaltestelle der U-Bahn-Linie ist. Udo Lindenberg hatte 1983 mit jener Single auf die Ablehnung eines Konzertes in der DDR durch deren Regierung reagiert. Die Platte wurde an Erich Honecker zusammen mit einem Brief geschickt, der mit folgenden Zeilen endet: „Sieh das alles nicht so eng und verkniffen, Genosse Honey, und gib dein Okey für meine DDR-Tournee.“

Karten können für das Konzert am 26. März nicht gekauft werden.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

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