Thüringen hat Ihn, genau wie Brandenburg. Auch Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt gönnt seinen Bürgern diese kleine, zusätzliche Auszeit vom Alltag. Die Rede ist vom Reformationstag als gesetzlicher Feiertag.

Bisher für die meisten Berliner eher eine Randnotiz, denn ein Anlass zur Freude. Der Grund: Berlin begeht den Reformationstag nicht als gesetzlichen Feiertag. Noch nicht. Doch 2017 soll es hier eine Ausnahme geben.

Das Reformationsjubiläum 2017 soll in Berlin mit einem einmaligen gesetzlichen Feiertag begangen werden, um so der Bedeutung der Reformation als herausragendem welt- und kulturgeschichtlichen Ereignis Rechnung zu tragen.

Gesetzesentwurf zur Kenntnis genommen

Der dafür durch Sport- und Innensenator Frank Henkel vorgelegte Gesetzesentwurf wurde gestern vom Senat zur Kenntnis genommen und zunächst dem Rat der Bürgermeister vorgelegt, bevor er zur Beschlussfassung dem Senat übergeben wird.

Diese Vorlage ist jedoch keinesfalls auf eine spontane Eingebung zurückzuführen. Bereits 2012 haben sich die Regierungschefs der Länder für einen einmaligen bundesweiten Feiertag ausgesprochen. In einigen Bundesländern, so etwa in Hessen, Niedersachsen und dem Saarland, wurden entsprechende Verordnungen auch bereits erlassen. In weiteren Bundesländern stehen nun entsprechende Rechtsänderungen bevor.

Brückentag-Potential

Und so nun auch in Berlin. 2017 könnte den Berlinern also ein zusätzlicher Feiertag winken. Der 31.10.2017 hat dabei sogar Brückentag-Potential. Der Reformationstag 2017 fällt auf einen Dienstag. Ideal also, um sich ein verlängertes Wochenende zu genehmigen. Zwar ist die Gesetzesvorlage noch nicht rechtskräftig, jedoch ist nicht erkennbar, dass sich Berlin als vermeidlich einziges Bundesland gegen das Bundesweite Vorhaben sträuben könnte. Wer auf Nummer sicher gehen will, darf also gern bereits jetzt seinen Urlaub für den 30.10.2017 einreichen.

Grund für die Ausnahme ist, dass sich der Jahrestag der Reformation 2017 bereits zum 500sten Mal jährt. Im Jahr 1517 schlug Martin Luther seine berühmten 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Was ursprünglich als akademische Diskussionsgrundlage gedacht war, leitete schließlich die Reformation der Kirche ein. Bereits im Reformations-Jahrhundert wurde dieser Tag in einigen Teilen des heutigen Deutschlands als Feiertag begangen.

Für Berlin, mit seiner langen protestantischen Geschichte wird es also langsam einmal Zeit, den Reformationstag in allen Ehren zu begehen. 2017 ist so gut wie sicher. und wer weiß – vielleicht findet der Senat ja Gefallen an einem weiteren freien Tag für die Hauptstadt.

Tino, geborener Berliner und Hauptstadt-Enthusiast. Schreibt auf Berlin Sehen vornehmlich über die Attraktionen der Hauptstadt, gibt aber auch gerne den einen oder anderen Tipp für die Abendgestaltung. Event oder Kaltgetränk? Tino findet Berlin einfach spannend.

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