Eine so große Stadt wie Berlin lässt sich schwer in Worte fassen und doch gibt es unzählige Versuche. Diese Stadt zieht schon immer die sprachgewandten aller Orte an und bringt sie zum sprechen. Möglicherweise lässt sich daran die Vielfältigkeit Berlins ablesen – wer weiß. Fest steht, dass viele Versuche der Beschreibung sich in den lustigen Widersprüchen dieser Stadt und ihrer unerklärlichen Anziehungskraft verlieren.
Wie ist Berlin? Schon der Dichter Jean Paul wies bezüglich dieser Frage auf die Einzigartigkeit der märkischen Großstadt hin, als er schrieb: „Berlin ist mehr ein Weltteil als eine Stadt.“ Und ähnliches lässt sich wohl auch über die Berliner sagen, deren sprichwörtlicher Charme schon einigen Menschen Rätsel aufgab, wie beispielsweise der Trägerin des Berliner Verdienstordens, Anneliese Bödecker:
„Die Berliner sind unfreundlich und rücksichtlos, ruppig und rechthaberisch, Berlin ist abstoßend, laut, dreckig und grau, Baustellen und verstopfte Straßen, wo man geht und steht – aber mir tun alle Menschen leid, die nicht hier leben können!“
Es scheint sich also nicht genau auf den Punkt bringen zu lassen, wie Berlin ist. Jeder treffende Behauptung könnte von der gegenteiligen übertroffen werden, so dass auf diese Stadt Heraklits alter Satz zutrifft: Man setzt niemals einen Fuß zweimal in denselben Fluss. Und tatsächlich erkannte der dänische Philosoph Sören Kierkegaard durch einen zweimaligen Berlin-Besuch, dass Wiederholung nicht möglich seien und sicherte der preussischen Metropole auf diese Weise einen Platz in der Philosophie-Geschichte. Auch die großen Staatenlenken waren sich in Bezug auf Berlin nicht einig. Während der alte Fritz kein Berliner sein wollte und es vorzog nach Potsdam zu ziehen, ernannte sich John F. Kennedy bekanntlich voller Stolz selbst zum Bürger dieser Stadt.
So ist Berlin…
Vermutlich fehlen auch einfach die Worte, um diese Stadt zu beschreiben. Die oft zitierte Sprachlosigkeit, die sowohl den Besucher als auch den Einwohner befällt, lässt sich vielleicht aber auch ganz einfach mit der Stadt selbst erklären. Einen kleinen Hinweis gibt uns der amerikanische Schriftsteller, Satiriker und vor allem temporärer Berliner Mark Twain in seinem Aphorismus:
„Ich glaube nicht, dass es irgendetwas auf der ganzen Welt gibt, was man in Berlin nicht lernen könnte – außer der deutschen Sprache.“
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Hallo Tino,
dankeschön für die E-Mail. Sorry, dass ich heute erst dazu komme, mir deine liebevoll gestaltete Berlin-Homepage anzuschauen.
Momentan arbeite ich konzentriert an meinem Blog http://www.Senioren-Computerkurs24.de und den Kursinhalten, da muss meine große Berlin-Ecke leider etwas vernachlässigt werden. Später werde ich gern auf deine Homepage verlinken.
Bis dahin herzliche Grüße
Roswitha