Das Wahrzeichen der Stadt musste in den letzten Tagen seinen Betrieb einstellen. Nachdem sich das Wetter wieder erholt hat, wird nun einer der Aufzüge wieder in Betrieb genommen und eröffnet den wohl schönsten Blick über die Spreemetropole.

Sturmtief „Niklas“

Als in der vergangenen Woche das Sturmtief „Niklas“ über Berlin wütete, wurden auch die Aufzüge des Fernsehturms in Mitleidenschaft gezogen und fielen aus. In einer für die Besucher anstrengenden Evakuierung wurden sie in den Abendstunden des Dienstags zu Fuß nach unten geleitet. Das eigentliche Treppenhaus hin zu der 200 Meter hohen Aussichtskugel mit Restaurant verfügt über unglaubliche 9000 Treppenstufen. Allerdings wurden die Besucher über Nottreppen ins Freie gebracht. Diese sind mit 986 Stufen vergleichsweise kurz und können in der nötigen Eile schnell bewältigt werden. Bei der Aktion kamen glücklicherweise keine Menschen zu Schaden.

Verzögerung

Die Betriebergesellschaft des Fernsehturms, die Deutsche Funkturm, eine Tochtergesellschaft der Telekom, rechnete mit der Wiederaufnahme des Betriebs eigentlich schon zum vergangenen Donnerstag. Zumindest sollte ein Fahrstuhl bis 18 Uhr wieder die Gäste befördern. Nach Schwierigkeiten bei der Reparatur verzögertete sich dieser Termin auf den Karfreitag. Ab heute 15 Uhr können Gäste, die bereits über eine Reservierung verfügen, den Fernsehturm wieder besuchen. Christina Aue, die als Geschäftsführerin der Gesellschaft fungiert, zeigte sich zuversichtlich, auch den Vollbetrieb bald wieder herstellen zu können: „Wir hoffen, im Laufe des Tages auch den zweiten Aufzug wieder nutzen zu können“.

Einmaliger Zwischenfall

In der Geschichte des Fernsehturms am Alexanderplatz ist dieser Zwischenfall einzigartig. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1969 musste das Gebäude noch nie aufgrund defekter Aufzüge geschlossen werden. So hat sich Sturmtief „Niklas“ also in die Geschichte der Stadt eingeschrieben – wenn auch auf unrühmliche Art. Wie es genau zu den technischen Defekten im Inneren des Turmes kam, ist noch nicht bekannt. Die Sicherheit für die Besucher ist allerdings wieder hergestellt. Besonders bei dem sonnigen Osterwetter ist die Aussicht sehr zu empfehlen.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

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