Die Planspiele der Olympischen Spiele 2024 und 2028 sind bereits eröffnet. Nun wurden erste Details zum geplanten Olympischen Dorf bekannt. Das Areal des Flughafen Tegels ist für die Unterbringungen der unzähligen Athleten aus aller Welt vorgesehen.

Der Plan für die Spiele

Das Quartier für die nahezu 5000 Wettkämpfer soll nicht nur die Unterbringung garantieren, sondern auch gleichzeitig ein Aushängeschild für moderne Stadtentwicklung sein. Oder wie der mit der Planung beauftragte Staatssekretär, Engelbert Lütke-Daldrup, meint: „Ein Stadtquartier der Zukunft“. Dabei wird die Siedlung zum Beispiel ihre Energie für Elektroautos, Licht, Heizung u.s.w. selbst erzeugen. Der etwas abgelegene „Olympische Boulevard“ wird mit einer Fußgängerbrücke vom U-Bahnhof Scharnweberstraße verbunden werden, der sowohl für die Bewohner des Dorfes als auch für die Besucher der Wettkämpfe im Springreiten und Fechten, die ebenfalls auf dem Flugfeld stattfinden sollen, eine angenehme Verbindung sichern soll.

Der Plan ohne Spiele

Falls die Bewerbung jedoch nicht erfolgreich sein sollte, haben die Planer auch schon eine Nutzung ohne Olympisches Dorf erarbeitet. So werden auf dem Gelände ebenfalls Wohnungen entstehen, allerdings würden diese in Abschnitten gebaut werden, um einen größeren Leerstand zu vermeiden. Schule und Kitas würden direkt gebaut – und nicht erst aus der Olympioniken-Klinik durch Umbau entstehen. Neben dem angestrebten Sozial-Mix aus allen Schichten wird besonders auf die Vermietung an Studenten der nahen Hochschulen gesetzt. Ein Plan, der auch der niedrigen Mietpreisklasse der Gegend um den Kurt-Schuhmacher-Damm Rechnung trägt.

Zukunftsmusik

Erst im kommenden Jahr sollen die nun erstellten Pläne in ein feststehendes Konzept überführt werden, um im darauffolgenden Jahr mit einer verbindlichen Planung an die Bewerbung gekoppelt zu werden. Der Bau der Wohnungen ist für das Jahr 2020 angesetzt, also bereits vier bis acht Jahre vor den möglichen Spielen. Womöglich ist die Zwischenzeit als Absicherung für etwaige Zeitverzögerungen eingeplant, denn eine notwendige Bedingung muss für beide Bauvorhaben erst noch erfüllt werden: Der BER in Berlin Schönefeld muss bis dahin fertig gestellt und eröffnet sein.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

Keine Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar