Die ersten Tage der Berlinale sind vergangen und sie ist bereits das Stadtgespräch schlechthin. Von Spekulationen über die kommenden Premieren und dem Blitzlichtgewitter an den roten Teppichen bis hin zu internationalen Verstimmungen durch Filme: Die Themen kreisen um die Berlinale. Hier ein kleiner Überblick.

Gäste am Sonntag

Über den heutigen Sonntag verstreut werden einige Premieren mit hochkarätigen Gästen zu sehen sein. Beispielsweise wird bei der Premiere von „Holmes“ der Hauptdarsteller Ian McKellen anwesend sein, der als „Gandalf“ bereits einen großen Erfolg feierte. Für den Film „Knight of Cups“ kommen, wie jetzt bekannt wurde, sowohl Christian Bale als auch Natalie Portman. Letztere weilt in ihrer Funktion als Film-Produzentin schon länger in Berlin. Ebenso werden heute Elizabeth Banks und Paul Dano ihre Schauspielkunst in „Love & Mercy“ persönlich begutachten. Begleitet werden sie vom Regisseur Bill Pohland und dem Original zum Film über die Beach Boys, Brain Wilson.

Der Iran meldet sich zu Wort

Bereits vor zwei Jahren hatte der iranische Regisseur Jafar Panahi mit dem Film „Geschlossener Vorhang“ einen Silbernen Bären gewonnen und auch in diesem Jahr ist er wieder mit einem Beitrag auf der Berlinale vertreten. Der 2010 verurteilte Regimekritiker durfte auch an dieser Berlinale nicht persönlich teilnehmen, sein Film „Taxi“ ist schon der dritte Film, den der mit Berufsverbot belegte Filmemacher ausser Landes geschmuggelt hat. Nun hat sich das iranische Kulturministerium eingeschaltet und ließ über seinen Kinobeauftragten Hodschatollah Ajubi verlauten: „Die Berlinale stand mal für Kultur und Kunst, jetzt aber hören wir immer wieder die lauten Schritte der Politik.“

Neben Jafar Panahi nimmt auch ein weiterer „Teilnehmer“ nicht persönlich teil: Ai Weiwei. Er führt die Fern-Regie von Peking aus bei einem Kurzfilmprojekt mit Til Schweiger, das während der Berlinale gedreht werden soll.

Filme und noch mehr Filme

Ansonsten sind natürlich schon einige Filme über die Leinwand geflimmert. Die Meinungen dazu gehen weit auseinander. Ein Gewinner bisher dürfte allerdings der Film „Victoria“ sein, der sowohl von den Fachleuten als auch den Berlinale-Besuchern gleichermaßen gut aufgenommen wurde. Sebastian Schipper zeigt in dem Film einen furiosen Trip durch eine lange Berliner Nacht und gehört damit zu den deutschen Preis-Favoriten in diesem Jahr. Werner Herzog hingegen enttäuschte mit seinem Beitrag „Queen of the Desert“ bisher. Der mit Nicole Kidman namenhaft besetzte Film wird nach seiner Premiere am 7. Februar noch einmal am 15. Februar im Friedrichstadt-Palast gezeigt werden.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

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