Berlin liegt immer am Puls der Zeit. Was auch immer gerade angesagt ist, hier wirst du es zuerst finden. Mach einfach mal einen Spaziergang durch Berlins Straßen und Gassen. Du wirst sehen: Berlin lebt! Es ist knallbunt und vielfältig. Und diesen Eindruck hat es nicht zuletzt den vielen Streetarts zu verdanken, die seine Wände und Gebäude schmücken. Denn Berlin ist das Zuhause einer großen und aktiven Streetart-Szene, die sich an so manchem Gebäude ganz legal ausleben durfte. Das Ergebnis sind einige echte Sehenswürdigkeiten, die definitiv einen Besuch wert sind. Es gibt sogar eine praktische Berlin-Karte, mit der du ganz einfach herausfinden kannst, welche öffentlichen Verkehrslinien dich zu welchem Kunstwerk bringen.

Streetart Map Berlin defshop

Die East Side Gallery: Die Berliner Mauer als Leinwand

Die Streetarts der East Side Gallery befinden sich auf einem 1,3 Kilometer langen Überrest der Berliner Mauer. Hier verschmelzen Kunst und Geschichte zu einer ganz besonderen Kombination. Die East Side Gallery ist nicht nur Geschichte zum anfassen, sondern gilt auch als längste Open-Air-Galerie der Welt. Hier kannst du über 100 Kunstwerke bewundern, von denen du so manches vielleicht schon auf einer Postkarte oder im Fernsehen gesehen hast – zum Beispiel den berühmten „Bruderkuss“, den der russische Künstler Dmitri Wrubel schon 1990 an der Mauer verewigte. Wenn dich die Geschichte hinter den Kunstwerken interessiert, kannst du auch an einer Führung entlang der East Side Gallery teilnehmen.

Murals in Berlin: Streetart im Riesenformat

Eine besondere Form der Streetart stellen in Berlin die sogenannten Murals dar. Diese XXL-Gemälde erstrecken sich über ganze Hauswände und erwecken sie damit zum Leben. Insbesondere in Berlin-Kreuzberg findest du eine ganze Reihe beeindruckender Wandbilder. In der Oranienstraße gibt es beispielsweise einen riesigen Astronauten zu sehen, der trotz seiner minimalistischen Schablonentechnik beinahe an ein Foto erinnert. Praktisch um die Ecke prangt das markabre Kunstwerk „Nature Morte“ an einer Hauswand. Und nur ein paar hundert Meter entfernt, am Mehringplatz, erstrahlt das Mural „Make Art not War“ in knalligem Rot und Schwarz. Die Berliner lieben ihre Murals so sehr, dass es sogar eigene Fahrradtouren dafür gibt.

Mural Graffiti Berlin

Unter den Linden: Ein bildschönes Improvisorium

Eigentlich sollten die beiden Holzeinhausungen an dem neuen U-Bahnhof „Unter den Linden“ an der Friedrichstraße nur die Baustelle vor Vandalismus schützen. Doch Berlin wäre nicht Berlin, wenn es sich mit schnöden Holzwänden zufrieden geben würde. Die Berliner Verkehrsbetriebe haben sich kurzerhand mit dem bekannten Streetart-Künstler Snyder zusammengetan, der die Holzeinhausungen kunstvoll verziert hat. Wer sie bewundern möchte, sollte allerdings nicht zu lange warten – Mitte 2020 soll die Baustelle abgebaut werden.