Der Choreograph Jiří Kylián gibt ein Gastspiel in Berlin. Der große Mentor des heutigen Staatsballett-Intendanten Nacho Duatos gibt sein Können im Berliner Staatsballett im Schiller-Theater zum Besten.

Jiří Kylián

Unter diesem Titel stellt der Meister seine Choreographien vor. Der mit dem Nederlands Dans Theater verbundene Jiří Kylián, lernte dort auch den Intendanten des Berliner Staatsballett kennen und abreitete mit ihm in vielen Produktionen zusammen. Beide vereint der Ansatz, dem Alter auf der Bühnen einen Raum zu geben. So gründete er beispielsweise 1991 das NDT III für Tänzer und Tänzerinnen jenseits der Vierzig.

„KylWorks“

Laut Mitteilung des Hauses ist seine Beschäftigung mit unterschiedlichen Altersstufen auch in seinem jetzigen Projekt, mit dem er durch Deutschland tourt, ein zentraler Aspekt:

Für Jiří Kylián besitzen Menschen jeden Alters die Voraussetzungen für die Kunst des Tanzes: „Jedes Alter tanzt“, sagt er. Dies beweist er mit seinem Abend „KylWorks“ bestehend aus einem Film und drei legendären Choreographien, die er für Tänzerinnen und Tänzern zwischen 35 und 65 geschaffen hat – natürlich mit dem für Kylián typischem Spektrum an Themen: Liebe und Tod, Spaß und Boshaftigkeit, Komödie und Tragödie. Die Choreographie „Anonymous“, 2011 für das Nederlands Dans Theater und das Corzo Theatre in Den Haag kreiert, beschäftigt sich mit dem Thema der inneren, verborgenen Welten. Es folgt das eindrucksvolle Duett aus dem Stück „27’52″“, das 2002 zum 25. Geburtstag des Nederlands Dans Theaters im Lucent Danstheater in Den Haag uraufgeführt wurde. In der Choreographie „Birth-Day“ widmet sich J iří Kylián dem Nachdenken über Geburt und Tod, mit einer guten Portion Humor zu Musik von Wolfgang Amadeus Mozart. „Mit meinen Werken, möchte ich nicht nur das Tanzpublikum ansprechen, sondern alle erreichen. – Denn Tanz ist keine Kunst, die nur für Tänzer und Tanzpublikum reserviert ist. Tanz wurde uns allen gegeben, als ältester und meist individuellster künstlerischer Ausdruck, der jemals kreiert wurde“, so Jiří Kylián.“

Morgen am Sonntag, dem 29. März, findet eine Vorstellung im Schiller-Theater statt. Das Stück beginnt um 15:00 Uhr und Patrick Marin wird zunächst eine Einführung geben.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

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