Sie prägen das Straßenbild Berlins und gehören zu den beliebtesten Fortbewegungsmittel auf dem Weg von A nach B. Fahrräder in allen möglichen Formen und Farben bevölkern täglich die Berliner Straßen. Aber wie gut ist die Spreemetropole zu ihren Rädern?
Thema: Diebstahl
Zuerst die gute Nachricht: Laut einer Studie im Netz gehört die Hauptstadt nicht zu den Spitzenreiter, was den relativen Diebstahl der Zweiräder betrifft. Lediglich Platz 23 belegt Berlin im Städte-Vergleich. Dabei kommen auf 100.000 Einwohner 874 Fahrrad-Diebstähle. Im Gegensatz zu Cottbus, dem ersten Platz mit 2030 gestohlenen Fahrrädern oder Magdeburg, dem zweitplatzierten mit 1638 scheint Berlin noch gut abzuschneiden. Allerdings wird die Hauptstadt dennoch als „Diebstahl-Hochburg“ klassifiziert und rangiert im oberen Drittel. Diese Einschätzung dürfte wohl auch vielen Leidtragenden in Berlin als realistisch erscheinen. Darüber hinaus ist bei den absoluten Zahlen ein Anstieg im Gegensatz zu 2013 zu verzeichnen – insgesamt 30.758 angezeigte Diebstähle, ein Zuwachs von 4.245. Im Vergleich der Bundesländer verändert sich das Bild des Städtevergleichs, denn hier liegt Berlin hinter Bremen und Hamburg auf dem dritten Platz.
Schlechte Aufklärungsrate
Schlechter sieht es bei den Statistiken beim Thema Aufklärung aus. Diese Zahlen schwanken im bundesweiten Vergleich erheblich. Spitzenreiter ist in diesem Jahr Recklinghausen mit einer Aufklärungsquote von 47,3% – was um so verwunderlicher ist als es noch ein Jahr zuvor auf bescheidene 4,4% kam. In diesen Tiefen ist leider auch Berlin mit einer Quote von 4% zu finden.
Berliner Fahrrad-Cops
Die neu eingeführte, 20-köpfige Fahrrad-Staffel der Berliner Polizei hat auf eine Anfrage im Berliner Abgeordnetenhaus ihre Statistik veröffentlicht. Demnach konnte ein satter Gewinn in finanzieller Hinsicht abgerechnet werden. Bei Erhaltungskosten von 16.000€ im Jahr wurden zeitgleich Einahmen in Höhe von 270.000€ allein durch Bußgelder an Radfahrer erzielt. Dabei wurden 3.200 Bescheide für das Überfahren roter Ampeln und 500 wegen Fahrens auf dem Gehweg ausgestellt. Hinzu kamen noch Geister-Radfahrer und andere Vergehen. Der Anfragensteller, Andreas Baum von der Piratenpartei, bemängelte, dass die Fahrrad-Staffel nur auf Fahrradfahrer konzentriert sei. Zwar gab es 1330 Anzeigen wegen Falschparkens, doch nur 144 Bescheide für fehlerhaftes Abbiegen. Aber genau das ist einer der größten Gefahrenpunkte in der Berliner Unfallstatistik.
Fazit
Im Großen und Ganzen mögen die Berliner ihr Zweirad – von einigen Taxifahrern mal abgesehen. Und ebenso beliebt ist es leider auch bei den Fahrrad-Dieben. Die Stadtverwaltung und Berliner Polizei hingegen haben noch Entwicklungspotential bei ihrer Liebe zum Rad.