Das Berliner Konzerthaus veranstaltet im März ein bunt zusammen gestelltes Festival, in dessen Zentrum Berlin und die 20er Jahre stehen. Dabei werden die unterschiedlichsten Konzerte Stücke aus dieser wilden Zeit spielen und die verschiedenen Facetten einer pulsierenden Spreemetropole ergründen.

Ein volles Programm

Los geht es am 13. März mit einem Sinfoniekonzert. Unter den Stücken des Abends finden sich unter anderen Hans Eislers „Suite Nr. 3 op. 26“, welches einst die Filmmusik zu „Kuhle Wampe“ war. Der Film, dessen Drehbuch Bertold Brecht schrieb, zeigte die miserablen Verhältnisse in den Arbeiterviertel. Die „Drei Bruchstücke“ von Alan Berg wurde im Jahr 1925 bei der Uraufführung vor der Oper den Berlinern vorgestellt.

Am 14., 15. und 17. März werden zwei Einakter aus den 20er Jahren aufgrführt. George Gershwins „Blue Monday“ und Marc Blitzsteins „Triple-Sec. Die Sünde des Lord Silberside“. Letztere lernte lernte in den 20er Jahren bei Arnold Schönberg in Berlin, bervor sein Stern als Komponist am Broadway-Himmel aufging.

„Yellow Lounge“ steht am 16. März auf dem Plan – DJs legen Klassik-Platten auf und klassische Musiker spielen in ungewohnten Zusammenhängen. Das Konzept feierte schon in vielen Clubs seine Erfolge und kommt nun auch zum Festival Mythos Berlin. Und am 20. März werden im „Swingerclub“ Handpuppen zu den Rhythmen der Swing-Band „The Capital Dance Orchestra“ lustige Texte rappen.

Ein originaler Abend der 20er Jahre wird am 21. März geboten. Mit einer Swing-Band, Absinth-Cocktails, verrufenen Kartenspielen und vielem mehr wird das Partyleben von damals wiederbelebt. Achtung: Alle Gäste haben in entsprechender Abendgarderobe zu erscheinen.

Die BerlinSinphonie

Den Höhepunkt des Festivals bildet der Konzertabend am 20. März. Zuerst dirigiert Iván Fischer das dreiaktige Bühnestück „Der Silbersee“ von Kurt Weil und anschließend kommt es zur Uraufführung der „BerlinSinphonie“. Diese wurde vom Konzerthaus in Auftrag gegeben und von Christian Jost komponiert. Die „BerlinSinphonie“ entwirft eine musikalische Impression des nimmermüden Berliner Nachtlebens.

Das Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt ist eine der feinsten Adresse in der klassischen Musik und zeigt einmal mehr, wie berechtigt das ist.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

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