Gestern ist es also passiert. Der lang erwartete Lust-Streifen „Fifty Shades Of Grey“ feierte auf der Berlinale sein erstes Mal in Deutschland. Die erwarteten Skandal-Szenen blieben jedoch weitest gehend aus.

Viel Rummel rund um den Film

Seit Wochen scheint es kein anderes Thema mehr zu geben und gestern wurden all die Wartenden erlöst. Vor dem Zoo-Palast am Kurfürstendamm blitzten die Kameras auf, als Darstellerin Dakota Johnson ganz in Schwarz über den roten Teppich flanierte, begleitet von Jamie Dornan, ihrem männlichen Gegenpart der Romanverfilmung. Pünktlich um 21:30 Uhr flimmerte dann die Deutschlandpremiere über die Leinwand.

Die große Aufregung im Vorfeld des Films, der weltweit drei Millionen Kartenvorbestellungen verbuchen konnte, blieb danach jedoch aus. Eine zurückhaltende Inszenierung der als Regisseurin noch unbekannten Sam Taylor-Johnson brachte es zwar dennoch auf zwanzig wortwörtliche Höhepunkte, doch blieb die allzu große Detailtreue des Romans außen vor. Beweis dafür ist allein schon die Freigabe für Jugendliche ab 16 Jahren. Ab heute ist der Film deutschlandweit zu bestaunen, läuft jedoch auf der Berlinale unter der Rubrik Special und hat somit keine Chance auf einen Bären.

Unter den Fans es gab größtenteils positive Reaktionen auf das Erstlingswerk der Regisseurin. Bei der Fachpresse ist erwartungsgemäß von Verriss bis Hymne alles dabei, wobei die lobenden Bewertungen leicht die Überhand gewinnen.

Was noch wichtig ist auf der Berlinale

Auf der Berlinale befasst sich wieder eine Rubrik mit dem Thema Serie und so feierte auch der Spin-Off von Breaking Bad namens „Better Call Saul“, gleichzeitig zum Serienstart in den USA, in Berlin Premiere.

Wim Wenders wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet und ließ sogleich verlauten, dass er sich noch nicht am Ende seiner Laufbahn sehe. Vielmehr möchte er noch eine große Komödie drehen und entgegnete den schmunzelnden Reportern: „Wenn ich mir angucke, wer wirklich gute Komödien gemacht hat – das waren richtig ernste Leute.“ Es wird also nicht sein letzter Berlinale-Auftritt bleiben.

Mit dem italienischen Beitrag „Sworn Virgin“ der Regisseurin Laura Bispuri geht heute der bereits letzte Film ins Rennen um die Vergabe des heiß begehrten Goldenen Bären.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

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