Ein ganz besonderer Höhepunkt steht im Dezember in Berlin an. In einer Ausstellung wird der Abschluss des deutsch-katarischen Kulturjahres gefeiert. Die Kuratoren des renommierten Qatar Museums, welche die Veranstaltung in ihre Hände nahmen, setzten dafür auf ein besonders vielfältiges Programm. Wir haben bereits vorab einen Blick auf das Event geworfen, das für ganz Berlin einen künstlerischen Mehrwert darstellen wird. Diese Ausstellung sollte man in Berlin gesehen haben!

Eröffnung am 9. Dezember

Wenn sich am 9. Dezember die Pforten für die Besucher öffnen, so wird der Andrang sicherlich groß sein. Schon im Vorfeld erregten die Äußerungen des Qatar Museums große Aufmerksamkeit auf Seiten der Interessenten. Zwar ist bislang noch sehr wenig zu den einzelnen Kunstwerken bekannt, doch in Bezug auf die Konzeption der Ausstellung herrscht bereits Klarheit. Viele der Informationen sind auch auf der offiziellen Webseite unter www.contemporaryartqatar.com noch einmal anschaulich und übersichtlich dargestellt. Im Anschluss haben die Besucher bis zum 3. Januar die Möglichkeit, mit den Werken der Künstler in Kontakt zu kommen. Die klare Entscheidung gegen eine Dauerausstellung hängt auch mit der gewünschten Wirkung zusammen. Ein zeitlich begrenzter Höhepunkt, der bereits zu Beginn des neuen Jahres verschwinden wird, erschien den Verantwortlichen angebrachter, als ein langsam schleichender Prozess. An und für sich handelt es sich schließlich um eines der großen Highlights, was zeitgenössische Kunst in Berlin in diesen Tagen angeht.

Highlights auf 7.000 Quadratmetern

Natürlich war es bedeutsam, auch den Ausstellungsraum an die präsentierten Kunstwerke anzupassen. Die Wahl fiel nun auf das Kraftwerk Berlin, das mit seinen hohen und majestätischen Mauern bestens geeignet ist. So stehen der Ausstellung mehr als 7.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, die allesamt von den Künstlern genutzt und gestaltet werden können. In Anbetracht einer solchen Dimension ist es für den einzelnen Besucher natürlich kaum möglich, sich einen Eindruck von der gesamten Ausstellung zu machen. Aus diesem Grund wurde die Gliederung in verschiedene Teilbereiche vorgenommen, die jeweils einer bestimmten Darstellungsform zugeordnet sind. Kunstinteressierte haben so die Möglichkeit, sich einen der Bereiche genauer anzusehen und den Fokus dorthin zu lenken. Dadurch wird eine intensivere Betrachtung der Ausstellung erreicht, die dadurch ihre Wirkung in einem noch höheren Maß entfalten kann. Alle aktuellen und bedeutsamen Informationen finden sich unter https://www.instagram.com/ca_qatar/. Auch bei Twitter ist es unter https://twitter.com/CA_Qatar möglich, sich über die aktuellen Entwicklungen im Vorfeld der Eröffnung in Kenntnis zu setzen.

Zeitgenössische Kunst in Berlin

Doch nicht nur zur Veranstaltung selbst machten sich die Verantwortlichen vielseitige Gedanken. Auch die Künstler wurden nach einem präzisen Muster ausgewählt, um dadurch ein gelungenes Format zu schaffen. Sie alle haben in besonderer Weise mit dem Land Katar zu tun und sind daher berechtigt, die Ausstellung durch ihre Werke zu bereichern. Auf der einen Seite handelt es sich um Menschen, die in Katar aufgewachsen sind und Land und Leute dadurch besonders genau kennen. Doch auch anderweitige Beziehungen zur katarischen Gesellschaft sind vorhanden, um der Darstellung weitere Dimensionen hinzuzufügen.

Unter den mehr als 120 Künstlern finden sich einerseits zahlreiche große Namen der Kunstszene des mittleren Ostens. Auf der anderen Seite wurden auch Newcomer in das Feld aufgenommen, die durch ihre neuen Ideen zu einer noch größeren Vielfalt des Angebots beitragen sollen. In der Summe haben die Besucher so die Gelegenheit, eine große Bandbreite an zeitgenössischer Kunst auf Katar kennenzulernen und sich davon begeistern zu lassen.

Die interkulturelle Dimension

Im Rahmen des Kulturjahres stand bereits mehrmals die Vermittlung zweier Gesellschaften im Mittelpunkt. Zu viele Vorurteile prägen nach wie vor die gegenseitigen Bilder und verhindern auf diese Art und Weise eine grundlegende Annäherung. Dementsprechend steht auch die Aufklärung in diesem Verhältnis im Mittelpunkt des Events. Viele der Kunstwerke sind darauf ausgerichtet, einzelne Facetten der Gesellschaft Katars zu vermitteln und dadurch ein realistisches Bild zu formen. Dabei wird die Kunst zu einem besonders nützlichen Medium, um die Information auf anschauliche Weise zu verpacken. Keineswegs beschränkten sich die Aussteller dabei nur auf eine bestimmte Form der Darstellung. Vielmehr war es das Ziel, alle Sinne der Besucher anzusprechen und dadurch ein möglichst eindrückliches Erlebnis zu erzeugen. Neben der klassischen Bildenden Kunst nehmen so auch Film und Fotografie eine wichtige Rolle ein. Hinzu kommt die große Bedeutung größerer Installationen, die ebenfalls passend in die Ausstellung integriert werden konnten.

Dies ist eine wichtige Zeit für unser Land. Und es ist ein wundervoller Moment, die aufrichtige Freundschaft zwischen Katar und Deutschland feiern zu können.

– Scheicha Al Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al Thani, die Vorsitzende der Qatar Museums

Wechselt man die Perspektive, so stellt die Ausstellung des Qatar Museums auch für Berlin selbst eine wesentliche Bereicherung dar. Denn trotz der so vielseitigen und breit aufgestellten Kunstszene in der Hauptstadt war es bislang nur sehr selten möglich gewesen, auch mit den Künstlern des mittleren Ostens in Kontakt zu kommen. Waren sie auf den Ausstellungen vertreten, so spielten sie stets nur eine untergeordnete Rolle. Mit diesem groß angelegten Event ändert sich die Situation nun maßgeblich. Auf der einen Seite war die Herkunft ein nahezu maßgebliches Kriterium für die Teilnahme am Projekt im Rahmen des deutsch-katarischen Kulturjahres. Auf der anderen Seite spielt auch der thematische Bezug bei der Entfaltung der künstlerischen Wirkung eine ganz maßgebliche Rolle. Denn durch den Wunsch, die Essenz der katarischen Gesellschaft nach außen zu tragen und dadurch auch auf deutscher Seite viele Vorurteile und Klischees abzubauen, wirkte befreiend für die Vorhaben der Künstler. Diese haben vor diesem Hintergrund die Gelegenheit, einen bleibenden Meilenstein der Szene zu schaffen, der noch in Zukunft von großer Bedeutung sein wird.

Große Namen im Blickpunkt

Tatsächlich war es für die Verantwortlichen kaum notwendig, im Vorfeld der Ausstellung für zusätzliche Publicity zu sorgen. Dafür ist auf der einen Seite der große Name des renommierten Qatar Museums verantwortlich, welches auch auf internationaler Ebene einen exzellenten Ruf genießt. Dies liegt vor allem an der großen kulturell-historischen Bedeutung, die sich nach der Meinung der Experten auch auf die Ausstellung in Berlin ganz maßgeblich auswirken wird. Besonders die Zielgruppe der Kunstinteressierten wird darin bereits genug Anlass sehen, um sich für den Besuch der Ausstellung zu entscheiden und selbst einen Blick auf die Werke der Künstler zu werfen. Weiterhin sorgte der prächtige Rahmen der Veranstaltung für die notwendige mediale Aufmerksamkeit. Bereits in den vergangenen Monaten war das Kulturjahr von besonderen Höhepunkten geprägt, welche die Stärken des Projekts klar in den Mittelpunkt rückten. Von vielen Seiten wurde der Ausstellung daher bereits entgegen gefiebert, die am 9. Dezember ihre Türen und Tore für die Besucher öffnen wird.

Ein gelungenes Format

Am Ende wird von vielen Seiten eine bereichernde Veranstaltung für die Stadt Berlin erwartet. Vor allem auf der Seite der Bevölkerung sind die Erwartungen an das Event groß, welches bis zum Ende des so umjubelten Kulturjahrs aufgehoben wurde. Nun scheint es an der Zeit zu sein, endgültig die Masken fallen zu lassen und die bereits geschehene Annäherung zwischen den Verantwortlichen und Teilnehmern dieses Projekts auf künstlerischer Basis zu untermalen. Neben den Kunstbegeisterten haben damit auch weniger informierte Besucher die Möglichkeit, sich ein Bild von den Differenzen, Gemeinsamkeiten und Besonderheiten beider Gesellschaften zu machen. Es ist diese wunderbare Symbiose, die über den nicht zu leugnenden Unterschieden beider Nationen steht, welche die Fruchtbarkeit des Kulturjahres so deutlich unter Beweis stellt.

Auch angesichts des großen Erfolgs, welche das Projekt bis hierhin mit sich brachte, werden die Verantwortlichen schnell über eine Wiederholung nachdenken. In der Tat hat dieses Format das Potenzial, auch in anderen Ländern Europas zu einer Einsicht zu führen und neue Akzente in der Beziehung zweier so weit entfernten Länder zu setzen. An und für sich stehen die Zeichen gut, dass es auch in den kommenden Jahren weitere Veranstaltungen dieser Art geben wird, die auf diese besondere Beziehung bauen.

Tino, geborener Berliner und Hauptstadt-Enthusiast. Schreibt auf Berlin Sehen vornehmlich über die Attraktionen der Hauptstadt, gibt aber auch gerne den einen oder anderen Tipp für die Abendgestaltung. Event oder Kaltgetränk? Tino findet Berlin einfach spannend.