Das geteilte Berlin, der Knotenpunkt des Kalten Krieges, brachte seinerzeit sowohl reale als auch fiktionale – aber immer faszinierende Geschichten hervor. Unvergessen ist die damalige Sektorenstadt als Brennpunkt der internationalen Agenten-Szene. Gerade die Filmindustrie fühlt sich von dieser Szenerie stets angezogen.
„Der Mann auf der Mauer“
In diesem Zusammenhang kam auch 1982 der Film „Der Mann auf der Mauer“ in die Kinos – außerhalb der DDR natürlich. Die Tragikomödie entstammte der Romanvorlage „Mauerspringer“ von Peter Schneider, wurde dann in ein Drehbuch umgewandelt und unter der Regie von Reinhard Hauff verfilmt. Der auch als Sänger bekannte Marius Müller-Westernhagen spielte seinerzeit den Protagonisten Arnulf Kabe, der mit seiner Frau im Ostteil der Stadt, ganz nah an der Mauer wohnt. Er möchte in den Westen fliehen, lässt sich an der Mauer verhaften und wird seinen Erwartungen entsprechend von der Bundesrepublik aus der politischen Haft freigekauft. In West-Berlin angekommen vermisst er seine Frau und lässt sich als Spitzel der Staatssicherheit anwerben, um dadurch beliebig oft die Grenze passieren zu können – letztendlich „überspringt“ er 15 mal den antifaschistischen Schutzwall. Das Ganze wird noch von einer Liebes-Affäre in West-Berlin bereichert und die Tragikomödie nimmt ihren Lauf. Dabei entsteht ein Bild der geteilten Stadt, das einer Groteske gleichen würde, wenn nicht das Absurde des Films allzu nah an der damaligen Situation vor Ort gewesen wäre.
Film und Gespräch in der Urania
Am 14. April zeigt die Urania um 8 Uhr abends zuerst den Film und lädt danach zu einem Gespräch des Autoren Peter Schneider ein. Dabei wird er über die Situation in der geteilten Stadt am Anfang der 80er Jahre sprechen.
Die Karten kosten normal 9€, ermäßigt 7,50€ und für Urania-Mitglieder 4,50€. Die genaue Adresse lautet: An der Urania 17 in 10787 Berlin. Das Haus liegt zwischen debn U-Bahnhöfen Nollendorfplatz (U1, U2, U3, U4) und Wittenbergplatz (U1, U2, U3) und ist von diesen aus in Kürze fußläufig zu erreichen.