Wenn ich das Wort Privatdetektiv höre, dann muss ich immer an die Fernsehgestalten denken, die im Trenchcoat umherziehen und so Verbrechen aufklären. Die Realität hat mit diesem Bild in meinem Kopf vermutlich nur wenig zu tun. Doch was macht ein Privatdetektiv in Berlin eigentlich so, welche Aufträge übernimmt er im Regelfall und wie kann ein passender seriöser Privatdetektiv ausfindig gemacht werden? Mit diesen Fragen beschäftige ich mich in diesem Artikel.
Die häufigsten Gründe für einen Detektiv aktiv zu werden
Echte Privatdetektive klären keine Morde oder andere „große“ Verbrechen auf. Normalerweise sind sie bei kleineren Vergehen und Verdachtsmomenten die richtigen für eine Überprüfung. Häufige Themen und Fälle, die Privatdetektive in Berlin daher übernehmen sind:
- Verdacht auf Untreue
- Nachbarschaftsstreitigkeiten
- Verdacht auch Betrug bei Krankschreibungen (dies übernehmen vor allem Wirtschaftsdetektive)
- Ausfindigmachen von Personen
- Diebstahl
Darüber hinaus übernehmen Privatdetektive viele Recherchearbeiten. So kann zum Beispiel ein Privatdetektiv eingesetzt werden, um die genaue Erbfolge zu klären. In diesen Fällen werden die beschafften Informationen dann auch vom Anwalt vor Gericht verwendet. Häufig werden Privatdetektive daher auch von Anwälten, Versicherungen und anderen Firmen beauftragt. Es gibt sogar Wirtschaftsdetektive, die sich auf gewerbliche Kunden spezialisiert haben. Aber natürlich gibt es auch welche, die sich eher auf Privatpersonen und deren Anliegen fokussieren.
Was macht eine professionelle Detektei aus?
Da es verhältnismäßig einfach ist, Privatdetektiv zu werden, ist die Auswahl groß. Um sich Privatdetektiv nennen zu können muss lediglich über ein makelloses polizeiliches Führungszeugnis verfügen. So steht es in § 38 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Gewerbeordnung geschrieben.
Leider gehen damit oft auch ein paar weniger qualifizierte Anbieter einher. Damit also eine passende Detektei gefunden werden kann, sollten zum einen die persönlichen und zum anderen die sachlichen Voraussetzungen stimmen.
Mit den persönlichen Voraussetzungen meine ich vor allem, ob die Chemie zwischen Auftraggeber und Detektei passt. Wird also auf das Problem entsprechend eingegangen und fühlt man sich gut beraten. Hinzu können ggf. noch Empfehlungen von Freunden oder Bewertungen aus dem Internet kommen.
Bei den sachlichen Voraussetzungen sollte vor allem darauf geachtet werden, dass ein gewisses Maß an Transparenz und Flexibilität angeboten wird. Seriöse Firmen bieten meistens ein kostenloses Erstgespräch an, um zu ermitteln, ob und wie überhaupt geholfen werden kann. Achten Sie bei der Auswahl auch auf nachweisliche Erfahrung und Referenzen der Detektei. Außerdem sollten sowohl mehrere Kommunikationswege als auch Aufklärung über die Rahmenbedingungen selbstverständlich sein. Achten Sie außerdem darauf, ob die Ermittler auch zertifiziert sind. Es gibt nämlich Lehrgänge zum Privatdetektiv, die bspw. von der IHK zertifiziert werden.
Was kostet ein Detektiv in Berlin?
Diese Frage ist naturgemäß schwer zu beantworten und die Kosten können je nach Kanzlei variieren. Empfehlen kann ich ein stundenbasiertes Abrechnungsmodell, das auch keine Mindestanzahl etc. vorgibt. In einem solchen Beispiel habe ich also Kosten für eine Detektei einen Satz von 65,45€ brutto bzw. 55€ netto pro Stunde ausfindig machen können. Das erscheint mir ein ordentlicher Ansatzpunkt für eine Entlohnung zu sein.