Eine bewegte Stadt

Eine bewegte Stadt

Berlin gehört in Sachen Verkehr zu den vielseitigsten Städten – es gibt nahezu keine Fortbewegungsart, die man nicht irgendwie praktizieren könnte. Hier ein kleiner Streifzug durch die Kunst von A nach B zu kommen:

Berlin – eine Taxi-Stadt

Bei der Masse von Straßen bietet es sich natürlich an, auch die dazu gehörigen Autos zu erwähnen. Diese versorgen die Stadt eigentlich rund um die Uhr mit einem betörenden Brummen, das den Einwohner aber nach all den Jahren nicht mehr ins Gehör dringt. Allgemein ist das Auto jedoch nicht das beliebteste Mittel, seinen Standort zu verändern – zu umständlich aufgrund verstopfter Straßen und zu kostspielig bedenkt man, dass zum Unterhalt noch Park- und Umweltzonen-Gebühren hinzu kommen. Um es kurz zu machen: die besten PKWs in der Stadt sind beigefarben und mit einem Taxi-Schild versehen.

Unterwegs mit Bus und Bahn

Für den etwas kleineren Geldbeutel verfrachtet einen der große Bruder des Taxis durch die Stadt: der Bus. Besonders in den Nächten zu Werktagen erfreut er sich als Nacht-Bus großer Beliebtheit – auch wenn seit dem Verbot alkoholischer Getränke eine wehmütige Stimmung unter der Bus-Gemeinde herrscht.

Die Berliner U-Bahn

Und dann das Prunkstück moderner Metropolen: die U-Bahn. Ihr Londoner Vorgänger feierte bereits seinem 150. Geburtstag und auch die Berliner U-Bahn gehört seit 1902 zum Stadtplan. Mit 173 Bahnhöfen deckt sie heute einen Großteil des Stadtgebietes ab. Neben den unterirdischen Streckenverläufen beeindruckt sie Besucher aber auch mit ihren oberirdischen Linienführungen, wie beispielsweise die zweistöckige Oberbaum-Brücke, die über die Spree hinweg Friedrichshain mit Kreuzberg verbindet und so zu einem Wahrzeichen der wiedervereinigten Stadt geworden ist.

Die S-Bahn in Berlin

Ebenfalls auf Schienen rollt neben der U-Bahn auch die Berliner S-Bahn. In letzter Zeit aufgrund alberner Betriebsführung etwas in Verruf gekommen, gehörten sie einst zu den leistungsstarken Zubringer in Berlin. Die vom Zentrum zu den Vororten verlaufenden Strecken wurden in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt und 1871 durch die Eröffnung der Ringbahn gebündelt – ab 1882 spricht man dann von der Berliner Stadtbahn. Seit dem fährt sie, sieht man von neueren Zwischenfällen einmal ab, ohne größere Unterbrechung – so musste sie beispielsweise erst am 25. April 1945 aufgrund der Kampfhandlungen den Betrieb einstellen und rollte aber bereits 6. Juli desselben Jahres wieder durch die zerstörte und geteilte Stadt.

Das Straßenbahn-Netz

Der letzt und doch beliebte Schienen-Vertreter ist die Berliner Straßenbahn. Es ist eines der ältesten und das drittgrößte Straßenbahnen-Netz der Welt und ist heute aufgrund der einstigen Teilung der Stadt vornehmlich ehemaligen Osten angesiedelt. Die erster Linie fuhr bereits 1865 vom Brandenburger Tor nach Charlottenburg und wurde noch von Pferden über die Schienen gezogen, aber bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren bereits alle Linien elektrifiziert.
Bei der Größe Berlins lässt sich selbst innerhalb der Stadt mit den Zügen der Deutschen Bahn – wenn man denn genügend Zeit hat. Etwas angenehmer sind da schon die Boote der Berliner Fährbetriebe und da die Stadt durch Spree, Oder, Panke und Co. Ausreichend durchflossen ist, stellt der Bootsverkehr nach wie vor auch ein beliebtes Verkehrsmittel dar, das auch gern für Ausflüge ohne Ziel genutzt wird.

Auf zwei Rädern

Unter den Ein- bis Dreirädern sind derzeit die Zweiräder das Maß aller Schnelligkeit, wobei der deutlich schnellere Motor-Roller noch von den Fahrrädern an Beliebtheit überflügelt wird. Allerdings sei hier auch nicht verschwiegen, dass sich bei einem gehöriger Teil der Autofahrerzunft, angeführt von den Taxi-Fahrer, die Beliebtheit der Fahrrad-Fahrer in Grenzen hält und mitunter zu recht eindrücklichen dramatischen Darbietungen auf stark befahrenen Kreuzungen führt. Eine ruhige Alternative hierzu bieten die Dreirad-Rikschas, die für einen kleinen Obolus in die Pedalen treten und nebenbei noch für Unterhaltung sorgen.

Und wenn es hupt…

Ansonsten ist noch einigen bekannteren Persönlichkeiten sowie wenigen medizinischen Notfällen das Fliegen per Hubschrauber innerhalb der Stadt gestattet – doch die meisten kommen auch immer wieder auf ihre eigenen Füße zurück und trampeln, latschen und trippeln über die Bürgersteige. Besuchern der Stadt scheint diese spezielle Art der Fortbewegung oft etwas gehetzt – und man sollte hier nicht näher beleuchten, wie die Besucher den Berlinern erscheinen, aber solange man sich auf Rolltreppen rechts einordnet und hupen für eine höfliche Kontaktaufnahme hält, sollten keine größeren Komplikationen entstehen. Viel Glück.