Die Organistoren verkünden Termin und Route des Techno-Umzugs, der manchen an die einstige Loveparade erinnern möchte. Am 25. Juli zieht die Parade durch den Friedrichshain und endet im Treptower Park.

Zug der Liebe

Um 3 Uhr nachmittags wird an der Karl-Marx-Allee Ecke Warschauer Straße, dem sogenannten Frankfurter Tor die Eröffnungskundgebung beginnen. Von dort wird sich der Zug gegen 4 Uhr Richtung Schillingbrücke mit zehn Wagen in Bewegung setzen. Über die Köpenicker Straße, vorbei am U-Bahnhof Schlesisches Tor geht es dann Richtung Treptower Park. Bevor der Zug der Liebe auf der Puschkin-Allee am Eingang des Treptower Parks zum stehen kommt dreht er zuvor noch eine Runde um das Grün, vorbei am russischen Ehrendenkmal und dem Café Zenner. Insgesamt wird die tanzende Wanderung zehn Kilometer zurück legen. Danach kann im Grünen weiter gefeiert oder einer der nahgelegen Clubs rund ums Spreeufer angesteuert werden.

Motto und Forderungen

Um die Parade als Demonstration zu genehmigen, muss natürlich eine thematische Ausrichtung gefunden werden. Die ist bei der Techno-Feier weit gestreut. So finden sich neben den Organisatoren auch Vereine wie die Berliner Tiertafeln oder der Verein „Straßenkinder“. Auf der einstündigen Kundgebung am Beginn der Veranstaltung wird es um die politischen Themen und Forderungen gehen. Dazu gehören zum Beispiel die Ablehnung von Gentrifizierung, Armut und Ausgrenzung und eine Kritik am geplanten Freihandelsabkommen TTIP. Ebenso wird für eine humanere Ausrichtung der europäischen Flüchtlingspolitik plädiert und auf Berlin bezogen fordert der Zug der Liebe den Erhalt der vielfältigen Musikszene in Berlin.

Die kleine Schwester der Loveparade

Gleichwohl die Organisatoren den Vergleich mit der einstigen Loveparade ablehnen, kann eine leichte Ähnlichkeit zum Tanz-Marathon der 90er Jahre nicht vermieden werden – allein schon im Namen. So groß wie die Loveparade wird der Zug der Liebe aber wohl nicht werden, gingen damals noch anderthalb Millionen auf die Straße, rechnet die Polizei heute mit einer Besucherzahl um die 15.000, wobei die Ankündigungen in den sozialen Netzwerken auf mehr schließen lassen.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

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