Seit dem 21. März ist die neue Asstellung des Brücke-Museums im Berliner Ortsteil Dahlem zu sehen. Die noch bis Juli laufende Werkschau zeigt die prägenden Motive des expressionistischen Malers. Begleitend wird eine Kabinettausstellung später Stillleben des Malers Karl Schmidt-Rottluff gezeigt.

Otto Mueller „Einklang und Anmut“

Die Auswahl zeigt die Arbeit an Motivgruppen und Portrait-Studien, die den Menschen immer wieder als Teil einer umgebenden Natur inszenieren und weiterentwickeln. Der 1930 im Alter von 55 Jahren verstorbene Maler reiste Zeit seines Lebens unermüdlich durch Europa und empfand eine tiefe Verbundenheit mit Südost-Europa. Die neun kolorierten Lithographien, die unter dem Titel „Zigeunermappe“ im Mittelpunkt der Ausstellung stehen, bilden das bewegte Leben der Sinti und Roma in ruhigen, liebevollen Szenen nach. Daneben sind auch andere große Arbeiten unter dem Thema „Einklang und Anmut“ arrangiert, wie zum Beispiel das berühmte Gemälde „In Dünen liegender Akt“ aus dem Jahre 1923.

„Die späten Stillleben von Karl Schmidt-Rotluff“

Die angrenzende Kabinettausstellung zeigt Werke des Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff. Die farbgewaltigen Stillleben entstanden hauptsächlich in der späten Phase des Künstlers.

Beide Maler gehörten der berühmten expressionistischen Künstlergruppe „Die Brücke“ an, Karl Schmidt-Rottluff zählte sogar zu den Gründungsmitgliedern. 1905 wurde die Gruppe in Dresden ins Leben gerufen und zog nach einigen Ausflügen einzelner Mitglieder 1911 endgültig nach Berlin. Im Mai 1913 lösten sich die Gruppe um Ernst Ludwig Kirchner nach internen Streitigkeiten formal auf. Neben der Künstlergruppe „Der blaue Reiten“ gehörte „Die Brücke“ zu den führenden Gruppierungen des deutschen Expressionismus.

Das Brücke-Museum

Das Museum wurde 1967 gegründet und setzt sich seitdem aktiv für die Vermittlung der Gruppe „Die Brücke“ sowie des Expressionissmus im Allgemeinen ein. Das Museum am Bussardsteig 9 ist über die Bushaltestellen Pücklerstraße oder Finkenstraße zu erreichen, die wiederum mit dem S-Bahnhof Hollenzollerndamm der Berliner Ringbahn verbunden ist. Die Ausstellung läuft noch bis zum 19. Juli 2015 und ist täglich außer Dienstags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Am morgigen Sonntag findet um 11:30 Uhr eine Einführung in die Ausstellung statt. Der Eintritt kostet 5€ und ermäßigt 3€.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

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