Vieles lässt sich mit Texten bewerkstelligen und wenn dabei noch unterhaltsames entsteht, dann handelt es sich wahrscheinlich um einen Abend der Moabiter Literatur-Enthusiasten „Hauser & Tiger“ im Café „Kallasch&“.

Hauser & Tiger – Das Konzept

Hauser und Tiger sind zwei Pseudonyme des in Berlin besonders beliebten Kurt Tucholsky. Der Journalist, Dichter und Jurist lebte und dichtete im bewegten Berlin zwischen den Weltkriegen. Nicht ganz unwichtig für diese Literatur-Reihe dürfte seine Geburt in Moabit sein. Daneben die Veranstalter von Hauser und Tiger aber auch seine gesitigen Feinheiten und Sentenzen – und zitieren ihn auf ihrer Internetseite mit den Sätzen: „Das Richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr losläßt – bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber.“ Und das ist Programm. Unprätenziös und weitab nebliger Literatur-Debatten soll ein kreativer Austausch und Umgang mit Literatur inszeniert werden.

Neuigkeiten vom Tiger am 16. April

Dieses Mal geht es um zwei junge Literaten: Maruan Paschen und Rike Scheffler. Ersterer wird aus seinem Erstlingswerk „Kai. Eine Internatsgeschichte“ vorlesen. 1984 im Westjordanland geboren, in Hamburg aufgewachsen,  in Biel und Leipzig das Schreiben verfeinert, erhielt er bereits 2011 den Exil-Literatur-Preis „Schreiben zischen den Kulturen“ der Stadt Wien und 2011 den Preis der Literaturzeitschrift „entwürfe“. Rike Scheffler wird mit ihrer Lyrik Klangkollagen und Textvertonungen zum Besten geben. Die 1985 in Berlin geborene Lyrikerin, die ebenfalls in Leipzig das Literatur-Institut besuchte gehört zu den Gründern des Berliner Lyrikkollektivs G13 und veröffentlichte im vergangenen Jahr den Gedichtband „der rest ist resonanz“. Daneben war sie auch Stipendiaten der Stiftung Brandenburger Tor.

Kallasch&

In der Unionstraße 2 im Berliner Stadtteil Moabit liegt das Barprojekt „Kallasch&“. Von Donnerstag bis Samstag wird immer zwischen 19:00 und 3:00 Uhr ein Live-Programm geboten, das von Musik über Filmvorführungen bis hin zu Lesungen und Open Mics reicht. Die näheren Stationen der Ringbahn sind die Beusselstraße und der Westhafen.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

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