Das bekannte Gelände an der Revaler Straße im Berliner Friedrichshain bekommt am 30. April eine neue Attraktion. Der „Haubentaucher“ wird ein Club für Pool-Partys und alles andere rund ums Wasser.

Tagsüber im RAW

Das alte Reichsbahnausbesserungswerk, das bequemer Weise RAW abgekürzt wird, beherbergt seit den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl an verschiedenen Clubs und ähnlichen Lokalitäten. Nun entsteht durch die vier Besitzer, die sich zuvor schon mit der Strandgut-Bar an der Eastside-Gallery einen Namen gemacht haben, ein weiterer Vergnügungstempel. Das besondere an dem „Haubentaucher“ ist sicherlich die „mediterrane Leichtigkeit der 60er Jahre“ – zumindest laut den Betreibern.

Der Club wird von einem 10 mal 22 Meter großen Pool dominiert, um den herum sich auch die Veranstaltungen drehen sollen. So sind Konzerte, Tanz-Kurse oder auch Whirlpool-Kino-Veranstaltungen geplant. Im Gegensatz zu den Clubs der Nachbarschaft wird sich das Angebot mehr auf den Tag beziehen. Die Öffnungszeiten werden von vormittags bis nachts um 24 Uhr anvisiert. Ziel ist es auch, das Gelände aufzuwerten, da der Geruch des Undergrounds häufig auch Urin- und Drogendünste mit sich bringt.

Gemixte Gefühle

Für die Betreiber steht der Erfolg außer Frage und auch die Lage im Club-Gebiet in der Revaler Straße sieht man gelassen: „Deshalb sind wir keine Konkurrenz zu den umliegenden Clubs – am ehesten zur Neuen Heimat, aber der Kontakt ist sehr gut, man hilft sich gegenseitig“, meint Mitbetreiber Azar Moorad. Vermutlich kommt der neue Club auch besser an als die zuvor geplante Errichtung eines Hotels auf dem Gelände. Die Interessenvertretung aus Mietern, Besitzern und Betriebern, das RAW-Kulturensemble, sieht aber auch Probleme bei der Umgestaltung des Geländes: „Es gibt hier Leute, die das nicht toll finden und Angst haben“, ließ Christoph Casper der Presse wissen. Hintergrund der Sorgen ist der teilweise Besitzer-Wechsel des Areals.

Während ein Teil nach wie vor von der Firma R.E.D. Berlin gehalten wird wurde der andere Teil kürzlich an die Göttinger Kurth Immobilien GmbH verkauft. Nach einer Mietervorstellung gaben jene aber bekannt, das Gelände in seiner jetzigen Ausrichtung weiter zu erhalten und auszubauen.

Jahrgang 1982, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt (Master of Arts). Arbeitete in kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Projekten und promoviert derzeit an der Universität Erfurt. Lebt und schreibt in seiner Heimatstadt Berlin und ist seit 2013 Redakteur für berlin-sehen.de.

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